YouTube Matan wird nach einem "Coming Out"-"Streich" von seinem Vater geprügelt

Foto: Screenshot/YouTube/Mert Matan

Ein YouTube-Video des deutschtürkischen Comedians Mert Matan sorgt für helle Aufregung in sozialen Netzwerken. Matan hat mit seinen "Pranks", bei denen er andere reinlegt, mehr als 800.000 Fans sammeln können. In einem neuen Video hat sich Matan nun übernommen: Er spielte seinem Vater vor, schwul zu sein und einen Freund zu haben. Daraufhin beginnt der Vater, ihn zu verprügeln und auf Türkisch zu beschimpfen. Erst ein Einschreiten der Mutter kann die Lage etwas beruhigen.

Mert Matan

"Ich würde so etwas nie machen!"

Als ob das nicht schon erschütternd genug wäre, beginnt Matan dann auch noch, sich abwertend über Homosexuelle zu äußern. "Ich würde so etwas nie machen!", sagt er zu seinen Eltern. Statt das Video zu löschen und zu reflektieren, veröffentlichten Matan und Vater dann ein "Statement", dass jedoch weiter Öl ins Feuer goss. "Mein Vater hat nix gegen Homosexuelle, außer dass sein Sohn schwul sein könnte. Das gibt es bei uns in der Familie nicht, nicht in der Kultur und der Religion", sagt Matan. "Extrem sinnlos, die Reaktionen", so der YouTuber.

Mert Matan

Keine aktive Entscheidung

Das ist erwiesenermaßen absoluter Blödsinn. Homosexualität tritt in allen Kulturen und unter Anhängern aller Religionen auf. Wenn Homosexualität eine aktive Entscheidung wäre, wer würde es sich dann aussuchen, erhängt (wie im Iran), von "Todesschwadronen" gejagt (wie im Irak) oder vom Dach eines Hauses gestoßen zu werden (Terrormiliz "IS")? Für Matan hat der Streich nun handfeste finanzielle Konsequenzen: Wie die "Welt" berichtet, wird das Netzwerk "TubeOne" den Vertrag mit Matan auflösen, wodurch ihm massive Werbeinbußen drohen. (fsc, 17.3.2016)