Diskussion am Berlin-Stand.

Foto: Putschögl

Über leistbares Wohnen wird auf der Mipim in Cannes mittlerweile doch hie und da geredet, meist aber nur dann, wenn die Politik mit auf dem Podium sitzt. So geschehen am Mittwoch am Stand der Stadt Berlin, wo gleich zwei Stadtregierungsmitglieder mit Immobilienentwicklern darüber diskutierten, welche Maßnahmen sinnvoll wären und welche weniger.

Laut dem Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Andreas Geisel (SPD) wächst Berlin in den kommenden Jahren um 300.000 bis 400.000 Einwohner. 2015 seien zwar Baugenehmigungen für 22.000 Wohneinheiten erteilt worden, allerdings wurden zuletzt "nur Eigentumswohnungen oder hochpreisige Mietwohnungen gebaut", so der Senator. Berlin hat zwar kürzlich die Wohnungsbauförderung wieder eingeführt, es bedürfe aber dringend der Mithilfe privater Bauträger, um die Herausforderung zu meistern.

Kampagne und Ideen-Wettbewerb

Dass leistbares Wohnen in Innenstädten mittlerweile "ein großes Thema für jede Stadt" ist, das sich künftig noch verstärken wird, weiß auch Danielle Grossenbacher. Die New Yorker Maklerin ist Präsidentin des weltweiten Verbands der Immobilienberufe Fiabci. Auf der Mipim hat sie nun eine Kampagne namens "The city we need is affordable" gestartet, die in der Immobilienbranche Problembewusstsein schaffen soll, andererseits im Rahmen eines global ausgeschriebenen Wettbewerbs "jede Menge Ideen sammeln soll, von neuen Finanzierungsmodellen bis zu Best-Practice-Modellen für leistbares Wohnen", wie Grossenbacher dem STANDARD sagte.

Die besten Ideen sollen auf dem Fiabci-Weltkongress im Mai in Panama-Stadt und im Oktober auf der UN-Habitat-III-Konferenz in Quito (Ecuador) vor den Vorhang geholt werden. (mapu, 18.3.2016)