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Lebensgroße Rekonstruktion von Carcharocles megalodon im Dinopark Münchehagen, Niedersachsen.

Foto: APA/EPA/CHRISTOPH SCHMIDT

Das Gebiss der Tiere erreichte eine Breite von bis zu drei Metern.

Foto: Jeff Gage / Florida Museum of Natural History

Zürich – Nicht Klimaveränderungen, sondern ein Mangel an Beutetieren verursachte das Aussterben des riesenhaften Urzeit-Hais Carcharocles megalodon den Garaus. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Zürich im Journal of Biogeography, nachdem sie seine geografische Verbreitung untersuchten.

C. megalodon war mit bis zu 18 Metern dreimal so lang wie der weiße Hai. In einem Zeitraum von 23 Millionen bis 2,6 Millionen Jahren vor unserer Zeit war er zweifellos der Schrecken der Meeressäugetiere, von denen er sich ernährte. Dann starb der Riesen-Hai aus. Bislang wurden für sein Verschwinden meist klimatische Veränderungen angenommen. Forschende der Universität Zürich untersuchten nun erstmals die geografische Verbreitung des Räubers und kommen zum Schluss: Der Riesen-Hai starb aus, weil sich die Artenvielfalt seiner Beutetiere reduzierte und neue Räuber als Konkurrenten auftauchten.

Ausbreitung rekonstruiert

Das Forscherteam um Catalina Pimiento analysierte für die Studie rund 200 Megalodon-Fossilien aus Museen und Datenbanken. Anhand dieser Funde, die eine Zeitspanne von mehr als 20 Millionen Jahren umfassen, konnten die Wissenschafter die Ausbreitung und den Bestand der Tiere nachvollziehen.

Demnach tummelten sich die Riesen-Haie im frühen Miozän bis vor etwa 16 Millionen Jahren vor allem in den warmen Gewässern vor Amerika, um Europa und im Indischen Ozean. Später verbreiteten sie sich bis an die asiatischen, australischen und südamerikanischen Küsten. Den höchsten Bestand erreichte C. megalodon im mittleren Miozän, die größte geografische Ausbreitung erst im späten Miozän. Vor fünf Millionen Jahren begann dann der Niedergang, als sich im Pliozän eine Eiszeit anbahnte.

Zunehmende Konkurrenz

"Wir konnten keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Aussterben des C. megalodon und den weltweit schwankenden Temperaturen in dieser Zeit feststellen", sagte Pimiento. Weder reduzierte sich ihr Vorkommen in kälteren Perioden, noch breiteten sie sich bei wärmer werdenden Wassertemperaturen markant aus.

Stattdessen scheint der Niedergang des imposanten Räubers mit dem Verschwinden zahlreicher kleinerer Meeressäugetiere zusammenzuhängen. Außerdem tauchten neue Räuber als Konkurrenten auf, etwa die Vorfahren der heutigen Schwertwale und des großen weißen Hais. (red, 4.4.2016)