Wien – 1991 wurde das Kunsthaus Wien in der Unteren Weißgerberstraße eröffnet, fast ein bisschen versteckt in einer Wohngegend gelegen, aber auch unübersehbar. Untergebracht in einem Bau Friedensreich Hundertwassers (1928-2000) verströmt es mit seiner verspielten und begrünten Fassade weithin dessen wohlmeinende Idee, die Entfremdung des Menschen von der Natur zu überwinden.

3,5 Millionen Besucher wandelten für 90 Ausstellungen bisher über die schiefen Böden des Hauses: Anlässlich einer Pressekonferenz zum 25. Jahr des Bestehens zeigte man sich am Montag zufrieden. 148.000 Tickets wurden im Vorjahr verkauft – für Direktorin Bettina Leidl ein guter Grund, die seit 2015 laufende Neupositionierung als "grünes Museum" weiterzuverfolgen. Soll heißen: Man nähert sich dem Geist Hundertwassers weiter, der hier auch mit der weltweit einzigen permanenten Ausstellung vertreten ist, indem man auf Themen wie Ökologie, Recycling oder Nachhaltigkeit fokussiert. Um verstärkt auch die Jugend ansprechen zu können, bietet man ab dem neunten April eine Familienjahreskarte an.

Abgesehen davon begeht man das Jubiläum aber auch etwa mit einer Gesprächsreihe, in der langjährige Wegbegleiter Hundertwassers wie Gustav Peichl oder Arnulf Rainer zu Wort kommen. Und weiterverfolgt wird freilich auch der Fokus auf Fotografie: etwa mit einer Ausstellung zum Schaffen des österreichischen Fotografen Peter Dressler oder mit einer Personale des Magnum-Fotografen Martin Parr. (Roman Gerold, 4.4.2016)