Mauricio Macri in Bedrängnis.

Foto: AFP/ Nicholas Kamm

Buenos Aires – Die Enthüllungen der Panama Papers bringen auch Argentiniens Staatschef Mauricio Macri in Bedrängnis. Der Staatsanwalt Federico Delgado teilte am Donnerstag in Buenos Aires mit, dass er ein Ermittlungsverfahren gegen den Staatschef im Zusammenhang mit zwei Offshore-Firmen eingeleitet habe. Er habe bei einem Richter Informationen des Finanzamts und der Antikorruptionsbehörde beantragt.

Dadurch wolle er ermitteln, ob Macri "mit bösartiger Absicht" in einer eidesstattlichen Offenlegung seines Vermögens etwas weggelassen habe, erläuterte Delgado. Am Mittwoch hatte ein Oppositionsabgeordneter mitgeteilt, er habe Macri wegen Steuerflucht angezeigt. Dabei geht es um eine mutmaßliche Beteiligung Macris an zwei Offshore-Firmen namens Kagemusha und Fleg Trading.

Ein weltweites Netzwerk von Journalisten hatte in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Datensatz über Briefkastenfirmen ausgewertet, die über die in Panama-Stadt ansässige Finanzkanzlei Mossack Fonseca laufen. Die Enthüllungen riefen weltweit Steuerfahnder auf den Plan. Den isländischen Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson zwangen sie zum Rücktritt.

Offshore-Geschäfte sind nicht per se illegal. Briefkastenfirmen können allerdings zur Steuerhinterziehung oder Geldwäsche genutzt werden. (APA, 7.4.2016)