Grafik: GfK

Der Bezirk "Wien 1 – Innere Stadt" ragt mit einer pro-Kopf-Kaufkraft von 40.217 Euro gut 79 Prozent über den österreichischen Durchschnitt heraus.

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Wien – Österreich schlägt Deutschland. Zumindest was die für das Jahr 2016 prognostizierte Kaufkraft betrifft. Das zeigt eine neue Studie vom Marktforscher GfK. Gemessen am nominal verfügbaren Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Pensionen haben die Österreicher durchschnittlich 22.536 Euro pro Kopf für Konsumausgaben zur Verfügung, die Deutschen müssen sich dagegen mit 21.879 Euro pro Kopf begnügen. Abgeschlagen sind beide Länder von der Schweiz. Für die Eidgenossen prognostiziert GfK im Jahr 2016 eine Kaufkraft von 42.300 Euro je Einwohner.

Die Gesamtsumme der Kaufkraft in der Schweiz liegt im Jahr 2016 bei 348,5 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein), in Österreich bei rund 193,5 Milliarden Euro und in Deutschland bei 1.776,5 Milliarden Euro. Der Schwerpunkt der Studie liegt allerdings auf der regionalen Verteilung der Kaufkraft. Und hier sind die Unterschiede sowohl im nationalen Vergleich als auch innerhalb der Länder groß.

Niederösterreich ist demnach das einzige Bundesland, dessen Kaufkraft um rund vier Prozent deutlich über dem österreichischen Durchschnitt liegt. Vorarlberg folgt auf Rang zwei, dicht gefolgt von Oberösterreich, Salzburg und Wien, die alle knapp über dem Bundesdurchschnitt liegen. Die anderen Bundesländer liegen etwas unter dem Durchschnitt.

Kaufkraft je Haushalt

Interessant ist der Blick auf die Kaufkraft je Haushalt. Auch hier führt Niederösterreich und kann sich sogar um gut acht Prozent vom Durchschnitt absetzen. Auf rund sieben Prozent über dem Durchschnitt liegt Vorarlberg, gefolgt vom Burgenland. Wien schneidet im Vergleich der Kaufkraft je Haushalt am schwächsten ab: Ein Wert von rund zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt spiegelt wieder, dass die Zahl der Einpersonenhaushalte in der Hauptstadt höher ist – mit nur einem Verdiener sinkt entsprechend die durchschnittliche Haushaltskaufkraft.

Blick auf die Bezirke

Was den Blick auf die Bezirke betrifft, so hat Wien allerdings die Nase vorn. Mehr als die Hälfte der zehn kaufkraftstärksten Bezirke Österreichs gehören zur Bundeshauptstadt. Das Wien-dominierte Ranking der Bezirke sei allerdings nicht nur auf die tatsächlich hohe Kaufkraft zurückzuführen, sondern auch auf die recht feinräumige Unterteilung Wiens in 23 Bezirke, so die Studienautoren.

Was die Kaufkraft pro Kopf betrifft, so ragt der Bezirk "Wien 1 – Innere Stadt" mit einer Rate von 40.217 Euro gut 79 Prozent über den österreichischen Durchschnitt heraus. Mit rund einem Viertel weniger Kaufkraft hat der 13. Wiener Bezirk, Hietzing, Rang zwei inne. Dort liegt die Kaufkraft mit rund 30.576 Euro pro Kopf um knapp 36 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die Einwohner Mödlings in Niederösterreich haben rund 29 Prozent mehr als der Durchschnitt und kommen mit 29.101 Euro pro Kopf auf Rang drei. Der Stadtbezirk von Eisenstadt liegt übrigens auf Platz zehn – dort beträgt die pro-Kopf-Kaufkraft knapp 16 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. (rebu, 13.4.2016)