New York – Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um seine Schulden bei US-Hedgefonds ist für Argentinien der Zugang zum internationalen Finanzmarkt wieder frei. Ein Berufungsgericht in New York entschied am Mittwoch, dass die von der argentinischen Regierung erzielte Vereinbarung mit mehreren Hedgefonds rechtmäßig ist.

Es bestätigte damit die Entscheidung einer Vorinstanz und wies die Berufung einer Gruppe von Gläubigern ab.

Buenos Aires hatte in der Vereinbarung von Ende Januar zugesagt, NML Capital, Aurelius und zwei anderen Fonds 4,65 Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Euro) zu zahlen. Das entspricht 75 Prozent der ursprünglich von den Fonds geforderten Summe.

Schuldscheine billig gekauft

NML Capital und Aurelius hatten nach der Staatspleite Ende 2001 argentinische Schuldscheine billig aufgekauft und später den Nennwert der Staatsanleihen verlangt, was die damalige linksgerichtete Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner vehement verweigerte. Sie bezeichnete die klagenden Hedgefonds als "Geierfonds". Denn anders als diese hatten mehr als 90 Prozent der Gläubiger in den Jahren 2005 und 2010 einen Schuldenschnitt von 70 Prozent akzeptiert.

US-Bundesrichter Thomas Griesa entschied im Verlaufe des Streits, dass Argentinien erst den beiden Hedgefonds 1,3 Milliarden Dollar auszahlen müsse, ehe es die Forderungen weiterer privater Gläubiger begleichen dürfe. Kirchners konservativer Nachfolge Mauricio Macri, der im vergangenen Dezember sein Amt antrat, vollzog dann aber einen Kurswechsel und ließ innerhalb kurzer Zeit die Einigung mit den Hedgefonds aushandeln.

Nachdem die Vereinbarung im März von beiden Kammern des argentinischen Parlaments gebilligt wurde, hat sie mit der Gerichtsentscheidung vom Mittwoch nun die letzte Hürde passiert. (APA, 13.4.2016)