Michael Koryta, "Die mir den Tod wünschen". Deutsch: Ulrike Clewing. € 13,40 / 478 Seiten. Heyne, München 2016

cover: henye

Ein Survival-Thriller aus den Bergen Montanas, solide, spannend, auf die gute alte Art erzählt, liefert Michael Koryta mit Die mir den Tod wünschen ab. Das ist eine ganze Menge, denn abgesehen von der eher ungewöhnlichen geografischen Verortung beweist der Autor schon am Anfang ein Talent zu makabren Bildern.

Ein Bub geht in einem Teich schwimmen und entdeckt eine Leiche. Noch ehe er sich von dem Schock erholt, kommen zwei Männer die einen dritten massakrieren und in den Teich werfen. Den Mördern fehlt die Gelegenheit, den Zeugen gleich an Ort und Stelle zu beseitigen. Also machen sie Jagd auf ihn. Eine Personenschützerin schlägt den Eltern vor, das Kind in ein Survival-Camp in den Bergen zu bringen und dort unter einem anderen Namen zu verstecken. Doch die psychopathischen Killer lassen nicht locker. Allerlei Waldläufer-Weisheiten helfen beim Überleben. Zum Beispiel, in welche Richtung man fliehen muss – bergauf ist besser als bergab. Soll keiner sagen, dass Krimis nicht bilden. (Ingeborg Sperl, Album, 18.4.2016)