Klagenfurt – Der Kärntner FPÖ-Klubobmann im Landtag, Christian Leyroutz, ist ins Visier der Justiz geraten. Dabei geht es um eine Honorarabrechnung von Leyroutz, der den Klagenfurter Stadtwerken für Beratertätigkeit 130.000 Euro verrechnet hat. "Die Staatsanwaltschaft hat am Freitag von Amts wegen ein Verfahren eingeleitet", erklärte Staatsanwältin Tina Frimmel-Hesse am Montag.

Nach Medienberichten

Das Verfahren wurde aufgrund von Medienberichten eingeleitet, vorerst gegen unbekannte Täter, und zwar wegen des Verdachts der Untreue. Leyroutz hat 2012 in Summe 130.000 Euro für Verhandlungen über den Rückkauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft "Energie Klagenfurt" vom Verbund erhalten. Er war damals Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke und stellte zwei Teilrechnungen über je 65.000 Euro. Leyroutz wies die Vorwürfe zurück, er habe alles korrekt angeführt und abgerechnet. Das bestätige auch ein Revisionsbericht sowie der ursprüngliche Wirtschaftsprüfer.

Auf dem Leistungsverzeichnis von Leyroutz finden sich Einträge wie "Verhandlung am 25. April 2012 mit Dr. Sereinig (Therme Loipersdorf)" um 20.056,70 Euro. Wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Montag-Ausgabe berichtet, sieht Johann Sereinig, stellvertretender Verbund-Vorstandsvorsitzender, den Termin mit Leyroutz völlig anders. In seiner Stellungnahme heißt es: "Am 25. April 2012 kam es an der Raststation Loipersdorf zu einem kurzen Kaffee-Meeting. Dr. Sereinig war auf dem Weg zur jährlichen Verbund-Management-Tagung im Hotel Loipersdorf".

Überhaupt habe es sich bei den von Leyroutz angeführten "Verhandlungen" in Wahrheit um kurze Vorbesprechungstermine gehandelt. "Der Anteilsverkauf wurde vom Verbund über die eigene Rechtsabteilung abgewickelt, als Pendant auf Käuferseite fungierte Rechtsanwalt Martin Wiedenbauer", zitiert die "Kleine Zeitung" aus einer schriftlichen Stellungnahme der Verbund AG. Wiedenbauer bekam für seine Arbeit von den Stadtwerken rund 25.000 Euro. (APA, 18.4.2016)