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Beim Queren der Straße aufs Handy schauen kann gefährlich werden. Ein Verbot wird es in Österreich aber nicht geben.

Foto: Bebeto Matthews/AP/dapd

Laut einer großangelegten Studie in sechs europäischen Städten ist jeder sechste Fußgänger durch sein Smartphone abgelenkt. Beim Überqueren einer Straße kann das fatale Folgen haben. Für Verkehrspsychologen ist es denkbar, dass die Handynutzung für Fußgänger in Zukunft ähnlich wie jene von Autofahrern und Fahrradfahrern gesetzlich eingeschränkt wird. Im Verkehrsministerium hält man davon allerdings nichts.

Schlechte Angewohnheit

"Menschen sind sich der Gefahr bewusst, aber erst wenn man sie darauf hinweist", sagt Verkehrspsychologie Gregor Bartl im Ö1-"Morgenjournal". Bei einem Lokalaugenschein des Radiosenders auf der Wiener Taborstraße bestätigt sich das. Personen, die beim Queren der Straße auf ihr Handy schauen, meinen, dass sie noch nicht darüber nachgedacht hätten oder sich es schlicht zur schlechten Angewohnheit gemacht haben. Bisher sei immerhin auch nichts passiert.

Bartl verweist auf eine US-Studie, die zeigt, dass Fußgänger auffällige Dinge im Straßenverkehr doppelt so häufig übersehen, wenn sie durch ein Smartphone abgelenkt sind. Er könne sich vorstellen, dass es in Zukunft verboten ist, SMS oder anderen Nachrichten zu schreiben, wenn man die Straße nicht auf einem Zebrastreifen überquert.

Ministerium: Bewusstseinsbildung besser als Gesetz

Im österreichischen Verkehrsministerium wird ein gesetzliches Verbot allerdings nicht als zielführend erachtet. "Das funktioniert in diesem Fall besser durch Bewusstseinsbildung", sagt Sprecher Andreas Strobl auf Anfrage des WebStandard. Man müsse beispielsweise schon in den Kindergärten und Schulen beginnen, Kinder auf die Gefahren hinzuweisen. (br, 19.4.2016)