Issa Touma dokumentiert in seinen Filmen den Wahnsinn des Krieges in seiner Heimat Aleppo.

Foto: fragments

Vom Leben derer, die trotz der Katastrophe des Krieges nicht aus Syrien fliehen konnten oder aus verschiedenen Gründen nicht wollten, erzählt der Film Urban Syrians vom Filmemacher und Fotografen Issa Touma. Er war 2015 Artist in Residence in Graz, kehrte aber in seine Heimatstadt, das zerstörte Aleppo, zurück.

Für das Filmfestival der Menschenrechte, Fragments, mit dem man in Graz ab Donnerstag 15 Jahre Stadt der Menschenrechte feiert, kehrt Touma nun für einige Tage nach Graz zurück. Neben Urban Syrians hat er auch den berührenden Film 9 Days from my Window in Aleppo im Gepäck. Insgesamt legt das Festival mit den Filmen und dem Rahmenprogramm den Schwerpunkt auf die Themen Flucht und Krise.

Fluchtfilm "Casablanca"

Dabei werden ganz neue, aber auch ältere Filme gezeigt. Wer etwa Mama illegal (2011) von Regisseur Ed Moschitz noch nie gesehen hat, hat am Freitag im Rahmen des Festivals Gelegenheit dazu. Man geht aber auch noch viel weiter zurück: Den meisten Menschen ist vielleicht gar nicht bewusst, dass einer der legendärsten Klassiker der Filmgeschichte gleichzeitig ein Fluchtfilm ist: Casablanca (1942) von Michael Curtiz wird Samstagabend gespielt. In The Crossing (2015) landet das Festivalpublikum am Samstag und Sonntag wieder in der nicht minder dramatischen Gegenwart. Im Film von George Kurian dokumentierte eine Gruppe syrischer Flüchtlinge ihre lebensgefährliche Flucht, die sie mit dem Boot schließlich bis nach Lampedusa brachte, selbst.

Im breitgefächerten Rahmenprogramm kann man u. a. am Freitag in den Minoriten über die Rolle der Medien im Themenfeld Flucht und Asyl diskutieren oder sich am Samstag im Graz-Museum mit anderen freiwilligen Helfern vernetzen. Am Sonntag gibt es einen Menschenrechtsspaziergang durch Graz. (cms, 19.4.2016)