Wien – Die kommende Saison ist schon die vorletzte an der Spitze des Radio-Symphonieorchesters Wien für Cornelius Meister. Der Dirigent hat vor kurzem seinen Abschied mit 2018 angekündigt; bis dahin gibt es indes reichlich Pläne: In der Saison 2016/17 zum Beispiel sieben Uraufführungen, also trotz der Breite des Repertoires sehr viel Moderne. Ende September läutet man die Saison im Musikverein schließlich mit Gerald Resch, Mieczyslaw Weinberg und Sibelius ein und im Konzerthaus (21. 9.) mit John Adams' Symphonie Doctor Atomic.

Auch Oper – im Theater an der Wien – bleibt ein Schwerpunkt: Christian Kolonovits' El Juez (2. 7.) ist umzusetzen, wie auch (14. 9.) die Uraufführung von Anno Schreiers Hamlet zu betreuen ist. Zudem ist das RSO (17. 2. 2017) auch bei Werner Egks Peer Gynt dabei. Oper auch in Salzburg: Im Rahmen der Festspiele gibt es die Uraufführung von Thomas Ades' The Exterminating Angel mit RSO-Beteiligung (28. 7.). Hinzu kommt als zweiter Festivalauftritt ein Abend, an dem unter anderem mit Eine blassblaue Vision (11. 8.) eine Uraufführung von Altmeister Friedrich Cerha ansteht.

Modernes auch im Konzerthaus: Das RSO wirkt beim Festival Wien Modern mit, bestreitet das Eröffnungskonzert (3. 11.) mit einem Posaunenkonzert von Haas und Jorge Enriques López' Symphonie Nr. 4. RSO-Intendant Christoph Becher kündigte an, dass man 2018 eine Tournee durch die Bundesländer plane. Auch habe man neue Ö1-Signations einzuspielen, die Christian Muthspiel komponiert hat.

Die Nachfolge für Meister ist wohl von nun an ein latentes Dauerthema, und "eine Hauptrolle in dem Prozess spielt auch das Orchester". So würde in der verbleibenden Meister-Zeit mit vielen Dirigenten gearbeitet. Womöglich trifft man dabei einen Kandidaten, dessen Auftritt dann zu einer Art positivem Testkonzert wird. (APA, tos, 20.4.2016)