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Rund 190 Dokumente mit neonazistischen und anderen rechtsradikalen Inhalten sollen ausgedruckt worden sein.

Europa wird von "feindseligen Fremden überschwemmt". "Juden waren es und sind es, die den Neger an den Rhein bringen". Das sind Auszüge dessen, was kürzlich an mehreren deutschen Universitäten plötzlich von vernetzten Druckern und Kopierern ausgespuckt wurde.

Ein Hackerangriff hat dafür gesorgt, dass die Geräte rechtsextreme Parolen, Hitler-Zitate und Hakenkreuze zu Papier brachten. Etwa 190 Dokumente wurden an den Hochschulen in Tübingen, Hamburg, Erlangen, Bonn und Münster gedruckt, berichtet Heise. Auch die Uni Darmstadt wurde genannt, hier liegt bislang aber noch keine Bestätigung vor.

Attacke über US-Rechner

Es dürfte sich um einen geplanten Angriff von Neonazis anlässlich des Geburtstages von Adolf Hitler am 20. April handeln. Ein Datum, an dem alljährlich einige Menschen dem einstigen NS-Diktator ihre Reverenzen erweisen – etwa durch den öffentlich dokumentierten Verzehr von Eiernockerln mit Salat oder Schnitzel um 8,88 Euro im Tagesangebot eines Restaurants.

Der Vorfall an den Universitäten ist zum Teil bereits aufgearbeitet worden. Der Angriff wurde demnach von einer US-amerikanischen IP-Adresse aus durchgeführt. Der Zugriff auf die Drucker und Kopierer war durch eine nicht näher genannte Sicherheitslücke möglich, die mittlerweile behoben worden sein soll. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Nicht der erste Vorfall

Drucker anzugreifen, um sie rechtsradikales Material ausspucken zu lassen, ist keine neue Taktik. Auch US-Universitäten waren bereits Opfer solchen Vorgehens geworden, wie die Washington Post dokumentiert. Ein 30-jähriger Neonazi konnte sich nach eigenen Angaben Zugriff auf 20.000 Drucker verschaffen, um Hetzartikel und Werbung für ein rechtsradikales Blog zu drucken. (gpi, 22.04.2016)