Graz – Die Ankündigung der Grazer ÖVP, KPÖ-Stadträtin Elke Kahr nach dem politischen Rückzug der SPÖ-Chefin Martina Schröck zur Vizebürgermeisterin zu wählen – DER STANDARD berichtete – sorgt für Aufregung in der Stadtpolitik. Bernhard Just, Geschäftsführer der Grazer SPÖ, die seit der letzten Wahl mit 15 Prozent auf Platz drei hinter der KPÖ mit knapp 20 Prozent liegt, ließ per Aussendung wissen, dass er sich über ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl wundere, da dieser "seinem letzten verbliebenen Partner in der Stadtregierung über die Medien so ein Signal sendet".

Am Donnerstag meldete sich auch noch der parteiübergreifende Grazer Frauenrat in einem offenen Brief zum Rückzug Schröcks zu Wort. Darin wehrt sich das Gremium dagegen, den Nachfolger Schröcks, Michael Ehmann, auch zum Frauenstadtrat zu machen. Man solle vielmehr "eine in Frauenpolitik erfahrene Person mit den Frauen-und Gleichstellungsagenden" betrauen. Vorschläge werden in der Aussendung gleich mitgeliefert: Kahr oder die grüne Kulturstadträtin Lisa Rücker sollen "diese wichtige Aufgabe übernehmen". (cms, 29. 4. 2016)