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Griechenlands Finanzminister Euklid Tsakalotos und Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem stehen vor weiteren Verhandlungen.

Foto: AP / Geert Vanden Wijngaert

Athen – Die Eurofinanzminister haben Griechenland Schuldenerleichterungen nach 2018 in Aussicht gestellt. Die Minister hätten über Erleichterungen gesprochen, falls sie nach Auslaufen des aktuellen Hilfsprogramms nötig sein sollten, sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Montag.

Kurzfristig gehe es um Maßnahmen, wie der Schuldendienst verbessert werden könne. Mittelfristig seien längere Laufzeiten der Kredite und ein Aufschub bis zum Beginn der Rückzahlung möglich. Langfristig könne man sich nach 2018 für die nächsten Jahrzehnte anschauen, ob weitere Maßnahmen nötig seien. Wie Dijsselbloem schloss auch der Chef des Eurorettungschirms, Klaus Regling, einen nominalen Schuldenschnitt für Griechenland erneut aus.

IWF soll an Bord bleiben

Nach Angaben Dijsselbloems soll die Euroarbeitsgruppe bis zum nächsten Treffen der Minister am 24. Mai Vorschläge für Schuldenerleichterungen erarbeiten und zugleich die Auszahlung weiterer Hilfsgelder vorbereiten. Die Aussicht auf Schuldenerleichterungen und die Finanzierung Griechenlands werde hoffentlich dafür sorgen, dass der Internationale Währungsfonds beim dritten Hilfsprogramm an Bord bleibe, sagte Dijsselbloem. Deutschland hält die Beteiligung des IWF für unabdingbar.

Der Fonds hatte zuletzt weitere Notfallpläne gefordert, falls Griechenland die vereinbarten Haushaltsziele für 2018 verfehlt. Nach Angaben Dijsselbloems soll ein Mechanismus für solche Notfallpläne automatisch greifen, wenn Griechenland die Ziele nicht erreicht. Zudem soll der vergangenes Jahr vereinbarte Privatisierungsfonds bis September einsatzbereit sein.

ESM über Schulden besorgt

Indessen zeigt ein Dokument des Eurorettungsschirms, dass nicht nur der IWF davon ausgeht, dass Griechenlands Staatsschulden nicht mehr tragbar sind. Um die Situation zu verbessern, nennt der ESM drei konkrete Maßnahmen: Die Laufzeit für Kredite könnte um fünf Jahre auf 37,5 Jahre verlängert werden, zudem könnten bis 2050 die Rückzahlungen auf ein Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts festgesetzt und die Zinszahlungen für Darlehen auf zwei Prozent begrenzt werden. (Reuters, 9.5.2016)