Buenos Aires – Argentinien unternimmt weitere Bemühungen, um das Vertrauen ausländischer Investoren zurückzugewinnen. Das Land erklärte sich am späten Freitagabend nach jahrelangem Streit bereit, 217 Millionen Dollar Schadenersatz an zwei Energiekonzerne zu zahlen. Es beugte sich damit einem Spruch eines Schiedsgerichts der Weltbank aus dem Jahr 2014, das das Geld der inzwischen zu Royal Dutch Shell gehörenden britischen BG Group und der inzwischen zum US-Unternehmen Kinder Morgan gehörenden El Paso Energy aus den USA zugestanden hatte.

Zahlungsunfähig

Argentinien war 2001 zahlungsunfähig geworden und hatte sich in der Folge mit mehreren Gläubigern zerstritten. In dem Zusammenhang war das Land 2014 unter der damaligen Präsidentin Cristina Fernandez erneut zahlungsunfähig geworden. Die Ende 2015 gewählte Mitte-Rechts-Regierung unter Präsident Mauricio Macri versucht indes, durch die Beendigung von Streitigkeiten mit internationalen Firmen und Anlegern verstärkt wieder ausländisches Geld ins Land zu holen, um die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas anzuschieben. Im April gelang Argentinien nach 15-jähriger Abstinenz bereits eine erfolgreiche Rückkehr an den Kapitalmarkt, bei der der Staat Anleihen im Volumen von 16,5 Milliarden Dollar an Investoren verkaufen konnte. (APA, 14.5.2016)