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Rom – Sieben Jahre Krise haben tiefe Spuren in der italienischen Gesellschaft hinterlassen. Unsichere Zukunftsperspektiven und hohe Arbeitslosigkeit belasten die Jugend, die immer später selbstständig wird, wie aus dem Jahresbericht des Statistikamtes Istat hervorgeht.

Italien lasse die stärkste Krise hinter sich, die das Istat je gesehen habe, aber der Aufschwung sei noch unsicher, betonte Istat-Präsident Giorgio Alleva. Die Folge sei, dass junge Menschen immer später selbstständig werden: 62,5 Prozent der 18- bis 34-Jährigen leben noch bei den Eltern, wie es in dem Jahresbericht heißt. Der europäische Durchschnitt liegt bei 48,1 Prozent.

Istat-Präsident Alleva bemängelte zudem, dass der "soziale Lift" in Italien ins Stocken geraten sei. "In der Vergangenheit war ein Universitätstitel ein wichtiger Faktor für den sozialen Aufstieg. Heute ist er hingegen keine Garantie mehr für eine gute Beschäftigung. Unsichere Jobs, unterbezahlte Tätigkeiten oder auch Arbeitslosigkeit sind Probleme, die auch Akademiker belasten", bemängelte Alleva.

Mehr Teilzeitjobs

Standen im Jahr 2005 noch 79,5 Prozent aller Akademiker im Alter bis zu 34 Jahren im Berufsleben, so sind es derzeit nur mehr 73,7 Prozent. Zudem ist heute einer von drei Jugendlichen für seinen Job überqualifiziert, wie die Studie zeigt. Auch seien Jugendliche zunehmend teilzeitbeschäftigt.

Zudem wird die Bevölkerung immer älter. Pro 161,1 Pensionisten über 64 Jahre zählt man 100 Personen unter 15 Jahren. Damit erweist sich Italien mit Deutschland und Japan als Land mit der ältesten Bevölkerung. (APA, 21.5.2016)