Wahlkarten-Umschwung und Bezirksergebnisse seit 1951
Wo die Briefwähler das Ergebnis gedreht haben und wie sich die politische Landschaft bei Bundespräsidentenwahlen seit 1951 entwickelt hat
Infografik
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Gerald Gartner, Markus Hametner
Seit Montagnachmittag steht fest: Alexander Van der Bellen wird neuer Bundespräsident von Österreich. Er hat 50,3 Prozent der Stimmen erhalten. Noch nie war eine Bundespräsidentenwahl so knapp.
Briefwähler haben Umschwung gebracht
Verantwortlich für das Drehen des vorläufigen Endergebnisses vom Sonntag waren die Briefwähler. 61,7 Prozent der Briefwähler haben für den ehemaligen Grünen-Chef gestimmt.
Dargestellt wird pro Bezirk der Gewinner, die Farbschattierung wird jedoch unter einem Bezirksergebnis von 51 Prozent abgeschwächt und über einem Ergebnis von 60 Prozent verstärkt.
Dadurch hat Van der Bellen den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer in den folgenden Bezirken als Sieger verdrängt:
Innsbruck-Land
Freistadt
Eisenstadt
Wiener Neustadt
Perg
Korneuburg
Viele andere Bezirke hat Van der Bellen zwar nicht so umgefärbt, konnte dort aber den Abstand zu seinem Kontrahenten deutlich verringern.
Politische Zeitenwende
Seit der ersten Bundespräsidentenwahl im Jahr 1951 haben Volkspartei und Sozialdemokratie das Match um das Präsidentenamt untereinander ausgemacht. Bis 1974 galt der Ausgleichsgedanke "Schwarzer Kanzler, roter Präsident" – mehr dazu hier.
In keinem Bezirk ist jemals ein Vertreter einer anderen Partei oder ein unabhängiger Kandidat als Sieger hervorgegangen – das hat sich mit den Ergebnissen der Stichwahl um 180 Grad gewendet. In dieser Animation sehen Sie die Ergebnisse der Bundespräsidentenwahlen seit 1951:
(Gerald Gartner, Markus Hametner, 24.5.2016)
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