Huawei zieht gegen Samsung zu Felde.

Foto: derStandard.at/Pichler

Angesichts der relativ ruhigen letzten Monate hätte man annehmen können, die Zeit der Patentklagen zwischen großen Tech-Unternehmen sei vorbei. So legten etwa Nokia und Samsung sowie Ericsson und Apple ihre Streitigkeiten bei. Auch ein schon länger schwelender Konflikt zwischen Microsoft und Samsung endete Anfang 2015 mit einer Einigung.

Der koreanische Hersteller sieht sich nun aber mit Vorwürfen seines chinesischen Rivalen Huawei konfrontiert. Dieser ortet Patentverletzungen und ist sowohl in den USA, als auch in China vor Gericht gezogen, berichtet die BBC.

Huawei drängt auf Lizenzdeal

Betroffen ist der Smartphone-Bereich. Samsung soll einige Erfindungen im Bereich der Mobilkommunikation und Software zum Einsatz bringen, ohne dafür zu zahlen. Und das, obwohl einige der Technologien unter einer "fairen, vernünftigen und nicht-diskriminierenden" Preisgestaltung lizenziert werden könnten, so Huawei.

Um welche Lizenzen es dabei genau geht, ist derzeit nicht bekannt. Huawei signalisiert, dass man bereit wäre, anstatt einer Bezahlung einen Deal einzugehen, der im Gegenzug Huawei ermöglichen würde, Technologien in Samsungs Patentportfolio zu nutzen. Man habe auch mit "dutzenden Konkurrenten" derlei Abkommen geschlossen, heißt es.

Samsung hat angekündigt, die Vorwürfe "gründlich zu prüfen" und Maßnahmen zu setzen, um die "eigenen Geschäftsinteressen" zu verteidigen.

Große Auseinandersetzung unwahrscheinlich

Experten sehen in diesem Fall nicht unbedingt eine drohende Wiederholung einer öffentlichen Auseinandersetzung, wie sie einst Apple und Samsung geführt haben. Huawei könnte die gerichtlichen Verfahren lediglich als "Hebel" sehen, um Samsung zu einem Lizenzdeal zu bewegen. In den meisten Fällen komme es zu außergerichtlichen Einigungen. (red, 25.05.2016)