Nicht erst seit Monty Pythons "Das Leben des Brian" haben Jesuswitze eine Tradition

Foto: Monty Python/Screenshot

Politik und Religion: Der Knigge empfiehlt es, diese zwei Themen im Small-Talk zu meiden. Wer sich keinen Shitstorm einfangen will, könnte das auch auf Social Media umlegen; vor allem, wenn über diese Materie gescherzt wird. Diese Erfahrung konnte der ehemalige SPÖ-Mitarbeiter Emil Goldberg im April 2015 machen: Zum Karfreitag passend veröffentlichte er auf Twitter ein Meme, das die Kreuzigung Jesu zum Inhalt hatte. "Wenn du Jesus bist und weißt es, klatsch in die Hände", stand dort in Anspielung auf ein Kinderlied zu lesen. "Fuck", erwidert Jesus, dessen Hände ans Kreuz genagelt sind.

FPÖ: "SPÖ-Angriff aufs Christentum"

Leicht erhitzbare Gemüter brachte das zum Schäumen. Die FPÖ sprach sogar von einem "SPÖ-Angriff auf das Christentum". Die Staatsanwaltschaft Wien nahm Ermittlungen wegen der Herabwürdigung religiöser Lehren auf – ein durchaus umstrittener Paragraph, der unter anderem auch gegen den Karikaturisten Gerhard Haderer zum Einsatz kam. Genauso wie Haderer wurde das Verfahren nun auch im Fall Goldberg eingestellt.

Strafantrag zurückgewiesen

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ein Vergleichsangebot übermittelt. Bei der Zahlung von 90 Euro und einer "Probezeit von einem Jahr" hätte sich Goldberg ein Verfahren ersparen können, das hatte der ehemalige Mitarbeiter des SPÖ-Pressedienstes aber abgelehnt.

Rund ein halbes Jahr später wurde der Strafantrag nun zurückgewiesen. (red, 30.5.2016)