Wien – ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zog am Mittwoch eine positive Zwischenbilanz zum ORF-Frühstücksfernsehen "Guten Morgen Österreich". Mit 26 Prozent Marktanteil und täglich 325.000 Zusehern, die man über die 3-Stunden-Strecke erreicht, habe man die Marktführerschaft in der Morgenzone zurückerobert. Zugleich stellte Wrabetz weitere Optimierungen bei dem Format in Aussicht.

Von einzelnen Publikumsräten gab es für das ORF-Frühformat Kritik: Eva Blimlinger empfahl etwa stärkere Bildperspektiven sowie mehr Information und nicht nur esoterisch abgleitende Unterhaltungen. Für journalistische Zugänge plädierte auch Matthias Karmasin.

Andreas Kratschmar vermisste unterdessen den "großen Zuschauersprung". Vor allem in einzelnen Zeitzonen seien die Seherzahlen verhalten. "2017 werden rund 12 Millionen Euro in das Format gesteckt – das ist fast so viel wie das Budget eines Landesstudios. Stimmt da wirklich das Preis-Leistungsverhältnis", fragte Kratschmar. Er sähe die eingesetzten Mittel am Nachmittag besser investiert. "Mein Anliegen ist, dass man die Ressourcen für GMÖ besser nutzt und damit auch am Vorabend Programm anbietet."

"Wir wollen der Sendung auch Zeit zur Entwicklung geben", betonte ORF-Chef Wrabetz. "Es wäre sinnlos und falsch, eine CNN-Morgensendung zu veranstalten." In Summe sei es durch das neue Format jedenfalls gelungen, den Tagesmarktanteil des ORF um 0,4 Prozent zu steigern und die Regionalität des Senders zu stärken. (APA, 1.6.2016)