Nun, da auch die zweite Etappe des demokratischen Rennens um die Hofburg beendet ist, sei auf das ideale Präsent für die Kandidaten um das höchste Amt der Republik Österreich – und selbstverständlich für das ja maßgeblich beteiligte Stimmvolk – verwiesen. Als Trostpflaster für den Gescheiterten respektive als illustrierte Vorfreude auf die zukünftigen Aufgaben sowie die gesellschaftlichen, politischen und humanitären Perspektiven für den nach der notwendigen, aber nun erfolgreich geschlagenen Stichwahl das Amt Bekleidenden.

Der im Juli nach einer geordneten Übergabe aus dem Amt scheidende, derzeit noch amtierende Bundespräsident Heinz Fischer zieht, gemeinsam mit Gemahlin Margit Fischer, Bilanz in Wort und Bild.

Ihre Erinnerungen enthalten ganz private Momente ebenso wie protokollarische und politisch motivierte Treffen mit den Großen der internationalen Diplomatie. Die Liste der im Buch enthaltenen Persönlichkeiten liest sich wie ein Who's who der Zeitgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts: von Mahmud Abbas, Ilham Alijew, Kofi Annan, Jassir Arafat, Muhammad Anwar as-Sadat, Jean Asselborn, Boutros Boutros-Ghali, Willy Brandt, George W. Bush, Fidel Castro, Raúl Castro, Mohammed Chatami, Bill Clinton, Alexander Dubcek, Joachim Gauck, Michail Gorbatschow, Otto Habsburg, Jirí Hájek, Václav Havel, Wen Jiabao, Xi Jinping, Hu Jintao, Ivo Josipovic, Jean-Claude Juncker, Kardinal Franz König, Kardinal Joseph Ratzinger, Ban Ki-moon, Henry Kissinger, Horst Köhler, Pavel Kohout, König Carl XVI. Gustaf, König Harald V. von Norwegen, Queen Elizabeth II, Königin Silvia von Schweden, Bruno Kreisky, Nelson Mandela, Husni Mubarak, Giorgio Napolitano, Barack Obama, Papst Benedikt XVI., Papst Franziskus, Papst Johannes Paul II., Patriarch Bartholomeos I., Shimon Peres bis zu Wladimir Putin. Dass dies nur eine kleine Auswahl des mit interessanten, staatstragenden und teils durchaus persönlichen, launigen und amüsanten Kommentaren versehenen Fotoalbums ist, sei keineswegs verschwiegen.

Summa summarum wird immer wieder die Empathie und Leidenschaft eines Homo politicus spürbar und begreifbar. Gleichgültig, ob dies im Umgang mit Staatsoberhäuptern, Schauspielern, Sängern, Tänzern, Wissenschaftern und Intellektuellen (beiderlei Geschlechts), zu denen das Staatsoberhaupt stets intensiven Kontakt pflegte, oder mit "normalen Sterblichen" ist. Auch wenn Heinz Fischer in Kürze offiziell von der politischen Bühne abtritt, als Instanz ist sicherlich weiterhin mit ihm zu rechnen. (Gregor Auenhammer, 2.6.2016)