Zum dritten Mal erfragte Digitalista, wie es um die Zufriedenheit, das Gehalt und die eigene Karriereplanung in der Digitalbranche bestellt ist. Wer ist gemeint? Personen, deren Tätigkeit im wesentlichen Teil aus der Konzeption, Umsetzung bzw. Entwicklung oder Betreuung von Online-Aktivitäten bzw. der Kommunikation im Internet besteht.

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Bereits zum dritten Mal hat Digitalista, ein Netzwerk für Frauen in der Digitalbranche, mit dem Marktforschungsunternehmen Mindtake Research den Status quo der heimischen Digitalbranche erhoben. Befragt wurden 514 Frauen und Männer. Im Vergleich zum Vorjahr fällt besonders auf, dass Frauen einen Gehaltssprung verzeichnen konnten.

Mehr Gehalt

Der oder die durchschnittliche Digital Worker in Österreich verdient 3.240 Euro pro Monat. Dabei ist das Durchschnittsgehalt bei Männern mit 3.420 Euro nahezu gleich wie im Vorjahr. Die Frauen können von 2.860 Euro auf 3.070 Euro aufholen und schließen so allmählich den Gender Pay Gap. "Vergangenes Jahr konnten wir noch einen starken Gender Pay Gap vorzeigen. Wie schnell sich dieser beinahe geschlossen hat, bestätigt, dass die Digital-Branche rasch lernt – nicht nur bei neuen Technologien," erklärt Martina Neidhart von Mindtake die Veränderungen zum Vorjahr.

Karriere: Top-Priorität, Vereinbarkeit als Hindernis

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Erstmals beurteilen Frauen ihre berufliche Karriere wichtiger als Männer. 56 Prozent aller Frauen geben ihrem beruflichen Weg Top-Priorität, während nur 46 Prozent der Männer derselben Meinung sind.

Keine Verbesserungen seien in der Vereinbarkeitsfrage zu sehen, heißt es in der Aussendung von Digitalista: Die Hälfte aller Frauen sehen ihre eigene Familienplanung als größtes Karrierehindernis, Tendenz steigend (ein Plus von sechs Prozent). Währenddessen sehen nur ein Viertel aller Männer eine Hürde darin.. "Familienplanung wird leider auch 2016 immer noch als reines Frauenthema gesehen. Die Studie zeigt, dass viele Frauen bereit sind für eine große Karriere. Unternehmen müssen verstehen, dass sie mit zeitgemäßen Arbeitsmodellen genau diese Frauen fördern und zugleich auch Männern die Möglichkeit geben, sich stärker ins Familienleben zu involvieren," fasst Elisabeth Oberndorfer, Obfrau von Digitalista die Ergebnisse zusammen.

Mehr Beförderungen

Als großes Hindernis (bei den Männern Platz Eins) sehen beide Geschlechter mangelnde Aufstiegschancen. Allgemein sei hier aber ein rückläufiger Trend zu beobachten. Zeitgleich wurden in diesem Jahr laut Studie signifikant mehr Beförderungen eingefordert. Dieses Jahr haben 29 Prozent aller Befragten aktiv eine höhere Position erfragt, um sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Mit 85 Prozent stieg auch die Erfolgsquote im Vergleich zum Vorjahr (2015: 74 Prozent).

Zufriedenheit bleibt gleich

Die Zufriedenheit hat dadurch allerdings nicht zugenommen, wie im Vorjahr liegt sie bei 59 Prozent. Gutes Arbeitsklima, kollegiale Zusammenarbeit und Vertiefung der eigenen Fähigkeiten waren die meistgenannten Faktoren für Zufriedenheit. (lhag, 15.6.2016)