Berlin – Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern in Deutschland nehmen rasant zu: Mit 47,7 Milliarden Euro verbuchte der Fiskus im Mai 6,2 Prozent mehr Geld in seinen Kassen als im Vorjahresmonat, wie das Finanzministerium am Montag mitteilte. Damit strich der Staat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits fast 250 Mrd. Euro ein, was einem Zuwachs von 5,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Setzt sich der von der guten deutschen Konjunktur getragene Trend fort, dürften die Erwartungen für das Gesamtjahr deutlich übertroffen werden. Für 2016 hatte die Steuerschätzung nur ein Plus von drei Prozent vorhergesagt.

In seinem Juni-Monatsbericht rechnet das Finanzministerium mit einem anhaltenden Aufschwung: "Die deutsche Wirtschaft ist gut in das zweite Quartal gestartet." Die Konjunktur-Indikatoren signalisierten einen Aufwärtstrend, "wenn auch mit geringerer Dynamik als zu Jahresbeginn". Die privaten Haushalte profitierten demnach von Einkommenssteigerungen, die sich aus dem anhaltenden Stellenplus sowie höheren Tariflöhnen und Transferleistungen speisten. "Insgesamt bleiben die Rahmenbedingungen für den privaten Konsum gut", hieß es.

Auch mit den Exporten gehe es tendenziell aufwärts, schrieben die Beamten. "Trotzdem bleiben die Risiken auf der außenwirtschaftlichen Seite bestehen", betonte das Ministerium mit Blick auf die maue Weltkonjunktur. Die deutsche Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent. Das wäre genauso viel wie 2015. (APA, 20.6.2016)