Die Auszeichnung soll Ansporn sein für Sanierungen und Erhaltung der Wiener Bausubstanz

Den ersten Platz belegt ein Gründerzeithaus in der Dingelstedtgasse 12 im 15. Bezirk. Das Objekt befindet sich in der Nähe des Mariahilfer Gürtels bei der Kirche Maria vom Siege. Aus einem ehemaligen Vorstadthaus in schlechtem Zustand ist durch die Sanierung ein modernes Wohnhaus geworden.

Die Fotos zeigen jeweils die ausgezeichneten Objekte vor und nach der Revitalisierung.

Foto: Arch. Isabella Wall

Die Sanierung umfasste nicht nur die Standardanhebung aller Wohnungen, den Ausbau des Dachgeschoßes und die Sanierung des Werkstättengebäudes im Hof (Backsteinarchitektur), sondern auch die Begrünung des Hofes und den Zubau eines Liftes (Glasschacht) für barrierefreie Erreichbarkeit. Auch Fassadendämmung, der Einbau einer Solaranlage und die Dachbegrünung des Hofgebäudes waren ein Bestandteil.

Foto: Arch. Isabella Wall

Bauherrin Nina Bachinger beauftragte für die Arbeiten ein Team bestehend aus dem Planungsbüro akp Architekten Kronreif_Trimmel & Partner ZT und der Baufirma Leyrer + Graf, die auch schon 2014 die Sieger des Stadterneuerungspreises waren.

Foto: Arch. Isabella Wall

Den zweiten Platz belegt das Objekt Klosterneuburger Straße 43 in 1200 Wien. Im Auftrag der R.S. Immobiliengesellschaft übernahmen das Team Praschl-Goodarzi Architekten ZT die Planung der Sanierung und die Obenauf Generalunternehmung die Ausführung und Umsetzung der Revitalisierung.

Foto: Adsy Bernat, R & S Immobilien GmbH, P.Good Architekten

Fünf neue Wohnungen mit Terrassen wurden auf das Gebäude oben "aufgesetzt". Um einen Ausblick zuzulassen, haben die Planer Dachflächenfenster vermieden. Der Charakter des Gründerzeithauses wurde bewahrt, trotzdem wurde versucht, viele Elemente eines modernen Baues aufzunehmen, wie etwa der Zubau von acht Balkonen und Wärmedämmmaßnahmen. Mit Einbau neuer Fenster konnte der Heizwärmebedarf mehr als halbiert werden.

Foto: Adsy Bernat, R & S Immobilien GmbH, P.Good Architekten

Das Objekt wurde bei aufrechten Mietverhältnissen umgebaut, zudem wurden alle Wohnungen saniert. Die ausführenden Firmen wurden für den erheblichen Aufwand im Bereich Barrierefreiheit von der Jury besonders gewürdigt.

Foto: Adsy Bernat, R & S Immobilien GmbH, P.Good Architekten

Den dritten Platz belegt die Sanierung des Jugendstilgebäudes in der Kreuzgasse 29 im 18. Wiener Gemeindebezirk. Geplant wurde der Umbau von Architekt DI Huber ZT, ausgeführt von A.M.S.M. Der Straßentrakt wurde durch Zurücksetzen des Geschoßes oberhalb des Kordongesimses aufgestockt.

Foto: Mirko Pogoreutz, Architekt DI Huber-ZT GmbH

Die sehr dichte Bebauung wurde durch stufenweise Abzonung des Mitteltraktes Richtung Hildebrandgasse aufgelockert. Dadurch konnten Terrassen erbaut und die Belichtung – sowohl auf der eigenen Liegenschaft, als auch zum Nachbarn, Kreuzgasse 31 – verbessert werden.

Foto: Mirko Pogoreutz, Architekt DI Huber-ZT GmbH

Trotz aufrechter Mietverhältnisse wurden eine erhebliche Zahl der Wohnungen saniert und Balkone im Hof zugebaut. Auch Wärmedämmung, Aufzüge und neu gestaltete Höfe waren Teil der Revitalisierung. (bere, 25.6.2016)

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Foto: Mirko Pogoreutz, Architekt DI Huber-ZT GmbH