Auf der steirischen Schneealm keine Seltenheit: das Edelweiß.

Foto: Birgit Eder

Breite Wege und spektakuläre Steilabfälle

Blick übers Hochplateau

Foto: Birgit Eder

Ausblick ins Mürztal

Foto: Birgit Eder

Die weitläufige Schneealm im Mürzer Oberland an der steirisch-niederösterreichischen Grenze ist ein beeindruckendes Kalkplateau mit oftmals schwindelerregenden Steilabstürzen. Sie besticht durch blumenreiche Almwiesen und gemütliche Hütten, die häufig Produkte aus der eigenen Biolandwirtschaft anbieten.

Hier oben schlägt also nicht nur das Botanikerherz höher – Enzian, Edelweiß, Alpenrose und Eisenhut sind dort oben häufig zu finden –, sondern auch jenes von Feinschmeckern. Von diesem Plateau kommt teilweise das Trinkwasser, das durch die Erste Hochquellenleitung bis nach Wien fließt. Gemeinsam mit den Nachbarbergen der Rax gehört die Almlandschaft zum Naturpark Mürzer Oberland.

Perfekt für zwei Tage

Besonders aussichtsreich ist der Aufstieg auf den Windberg, den höchsten Berg auf der Schneealm. Grundsätzlich eignet sich der weitläufige Rundkurs hier heroben perfekt für eine Zweitagestour. Wer dennoch nicht auf der Alm übernachten will, kann die Wanderung auch an einem einzigen Tag schaffen.

1. Tag: Parkplatz Kohlebnerstand (1.450 m) – Schneealpenhaus (1.784 m) – Lurgbauerhütte (1.764 m): Gehzeit 2½ bis 3 Stunden, 440 Höhenmeter im Auf- und 130 Höhenmeter im Abstieg, 7 km).

Vom Wanderparkplatz Kohlebnerstand beginnt der Aufstieg zum Schneealpenhaus sehr gemächlich. Schon nach einigen Minuten weitet sich der Blick ins Mürztal, auf den grasigen Hängen unterhalb des Wegs sind oft Gämsen zu sehen. Es geht an vorbei einem Unterstand und weiter über einen schmalen, aber einfachen zu bewältigenden Steig, bis zum Schutzhaus der Schneealpe mit guter Küche.

Ein kurzer, aber steiler Weg führt bergab zum Hochplateau. Auf einem breiten Forstweg biegen wir nach rechts ab, immer in Richtung Lurgbauerhütte. Bei der Hütte angelangt, bekommt man oft eine kurze Führungen durch die eigene Käserei, später dann beim Abendessen wird man auch mit selbstgemachten Produkten vom Biobauernhof im Tal verwöhnt. Übernachtung auf der Alm.

2. Tag: Lurgbauerhütte (1.764 m) – Schauerwand (1.812 m) – Michlbauerhütte (1.764 m) Windberg (1.903 m) – Parkplatz Kohlebner-stand (1.450 m): Gehzeit: 3½ bis 4 Stunden, 340 Höhenmeter im Aufstieg, 700 Hm im Abstieg, 10 km).

Nach einer geruhsamen Nacht genießt man beim Frühstück die ersten Sonnenstrahlen. Früh aufstehen muss man trotzdem nicht, es bleibt sogar genügend Zeit, um über einen fast eben verlaufenden Pfad auch den lohnenden Umweg zur Schauerwand (1.812 m) einzuplanen.

Beeindruckende Fernsicht

Wieder auf dem Plateau angekommen, gehen wir den vom Vortag bekannten Weg zurück, zweigen dann aber in Richtung Michlbauerhütte und Windberg ab. Von dieser Hütte erreichen wir den höchsten Berg der Schneealm in rund 30 Minuten. Bei guten Bedingungen sind vom Gipfel der Hochschwab, die Hohe Veitsch, der Dachstein und im Süden die Karawanken zu sehen.

Nach dem Abstieg vom Gipfel kann man auf der Michlbauerhütte noch eine ausgiebige Rast einlegen, auch dort ist die Küche ausgezeichnet. Danach nimmt man den breiten Forstweg, der sich zwischen den Serpentinen auch abkürzen lässt, zurück bis zum Parkplatz Kohlebnerstand. (Birgit Eder, 1.7.2016)