Bregenz – Die FPÖ Vorarlberg wählt am Freitag Reinhard Bösch zu ihrem neuen Obmann. Der 59-jährige Nationalratsabgeordnete folgt Dieter Egger (47) nach, der seit 2004 das Zepter der Ländle-Freiheitlichen in seiner Hand hält. Mit der Abgabe des Obmannpostens erfüllt Egger ein Versprechen, das er im Wahlkampf rund um den Bürgermeistersessel in Hohenems gegeben hat.

Differenzen

Die Designierung von Bösch zum Parteichef war für viele eine Überraschung, scheint er doch stärker in der Bundes- als in der Landespolitik verankert. Zudem gab es Differenzen mit der Landespartei, als die FPÖ Vorarlberg sich 2005 von der Bundespartei lossagte, wogegen Bösch vehement auftrat. 2013 folgte die Versöhnung in Form eines Comebacks im Nationalrat. Zu den Differenzen sagte Bösch damals bloß, dass diese ausgeräumt seien und man keine alten Geschichten aufwärmen wolle.

In Sachen Zustimmung aus den eigenen Reihen liegt die Latte für Bösch jedenfalls hoch. Egger wurde beim bisher letzten Parteitag im November 2012 mit 117 von 118 Stimmen (99,15 Prozent) bestätigt. Davor hatte er zweimal Werte rund um 95 Prozent erreicht, lediglich 2006 – bei der Rückkehr der Ländle-Freiheitlichen in den Schoß der Bundespartei – war sein Wahlergebnis mit 78,6 Prozent untypisch ausgefallen. Egger war 2004 als unmittelbarer Nachfolger von Exvizekanzler Hubert Gorbach an die Spitze der Vorarlberger FPÖ gelangt (mit 97 Prozent der Delegiertenstimmen). (APA, 28.6.2016)