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Cecile Richards, seit 2006 Präsidentin der Planned Parenthood Federation of America, kämpft entgegen allen Anfeindungen für eine leistbare Gesundheitsvorsorge und die reproduktive Selbstbestimmung von Frauen.

Foto: REUTERS/CARLO ALLEGRI

Es ist eine Entscheidung, die Pro-Choice-AktivistInnen Hoffnung macht: Ende Juni erklärte der Supreme Court der USA das restriktive Abtreibungsgesetz in Texas für ungültig. Ähnliche Gesetze, die Schwangerschaftsabbrüche durch bürokratische Hürden erschweren, existieren vor allem im Süden der USA, wo radikale AbtreibungsgegnerInnen massiven Einfluss auf die Politik ausüben.

Auch die Non-Profit-Organisation Planned Parenthood, die im ganzen Land ihre medizinischen Dienste anbietet, wird regelmäßig zur Zielscheibe der "Pro-Life"-Fraktion. Cecile Richards, seit 2006 Präsidentin der Planned Parenthood Federation of America, kämpft entgegen allen Anfeindungen für eine leistbare Gesundheitsvorsorge und die reproduktive Selbstbestimmung von Frauen. Die bald 59-jährige Texanerin war zuvor als Vizestabschefin für Nancy Pelosi, Fraktionsvorsitzende der DemokratInnen im Repräsentantenhaus, tätig. Als politisches Vorbild dürfte ihre Mutter gedient haben: Die 2006 verstorbene Nancy Richards war von 1991 bis 1995 demokratische Gouverneurin von Texas und ging als engagierte Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und feministische Anliegen in die Geschichte des konservativen Bundesstaats ein.

Vorbild im Kampf um Frauenrechte

2012 führte das Nachrichtenmagazin "Time" Cecile Richards zuletzt in seiner Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten. "Cecile Richards ist ein Vorbild für uns alle, da sie den Kampf von Frauen für einen uneingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung und reproduktiver Selbstbestimmung anführt", schrieb die Frauenrechtsaktivistin Sandra Fluke.

Auch wenn der Schwangerschaftsabbruch meist im Zentrum der öffentlichen Debatten steht – Planned Parenthood bietet viele weitere medizinische Leistungen in seinen Kliniken an: Krebsvorsorgeuntersuchungen werden ebenso wie Tests auf sexuell übertragbare Krankheiten durchgeführt und Patientinnen mit Verhütungsmitteln versorgt. Richards setzt sich zudem für eine umfassende Sexualaufklärung von Jugendlichen ein, die evangelikale ChristInnen mit allen Mitteln zu verhindern versuchen.

2015 erreichten die Angriffe auf Planned Parenthood ihren Höhepunkt, als AbtreibungsgegnerInnen der Organisation mit manipuliertem Material vorwarfen, regen Handel mit Gewebe von abgetriebenen Embryos zu betreiben. RepublikanerInnen forderten daraufhin einen Stopp der öffentlichen Gelder für Planned Parenthood. In einer mehrstündigen Kongressanhörung ließ sich Richards von den Attacken republikanischer Politiker nicht beirren. In einem Staat, in dem regelmäßig Anschläge auf Abtreibungskliniken passieren und vielerorts Sicherheitspersonal patrouilliert, ist Cecile Richards eine starke Stimme für reproduktive Selbstbestimmung. (Brigitte Theißl, 30.6.2016)