Bei dem tödlichen Unfall soll sich der Tesla-Fahrer zu sehr auf den autonomen Fahrmodus verlassen und Harry Potter geschaut haben.

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Reuters veröffentlichte ein Foto des Unfallfahrzeugs.

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Jener Tesla-Fahrer, der kürzlich bei einem Autounfall getötet wurde, hat vor dem Zusammenstoß während der Fahrt einen Film geschaut. Dies wurde vom Unfallkontrahenten selbst berichtet. Er sagte der US-Presseagentur AP, dass der Tesla-Fahrer "Harry Potter auf einem Bildschirm laufen hatte" und er so schnell unterwegs gewesen sein soll, dass der Truck-Fahrer "den Zusammenstoß kaum mitbekommen hat".

Verunglückter Fahrer war Autopilot-Fan

Der Unfall ereignete sich bereits am 7. Mai in Florida. Joshua Brown, der verstorbene Tesla-Fahrer, hatte offenbar den autonomen Fahrmodus Autopilot überschätzt und sich während der Fahrt komplett darauf verlassen. Der Mann war glühender Verfechter des Features, er veröffentlichte sogar ein Video auf YouTube, in dem die Funktion einen Unfall verhindern konnte.

Polizei fand DVD-Player

Die örtliche Polizei bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass im Wagen ein portabler DVD-Player gefunden wurde. Brown hatte sich also zu sehr auf den autonomen Fahrmodus verlassen, dessen Sensoren eine fatale Fehleinschätzung lieferten. Das selbstfahrende Auto konnte aufgrund der starken Sonneneinstrahlung offenbar nicht zwischen einem weißen Anhänger und dem Horizont unterscheiden.

Elon Musk meldete sich auf Twitter zu dem Unfall.

Tesla: Funktion nur mit Hand am Lenkrad verwenden

Tesla-CEO meldete sich bereits auf der Kurznachrichten-Plattform Twitter zu Wort. Er verkündete sein Beileid. Das Unternehmen selbst weist allerdings die Schuld für den tödlichen Unfall von sich. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Autopilot dafür konzipiert ist, die Hand zu jeder Zeit am Lenkrad zu belassen. "Autopilot wird ständig besser, ist aber nach wie vor nicht perfekt. Der Fahrer muss die gesamte Zeit über wachsam sein", betont Tesla.

Im Oktober ausgerollt

Vergangenen Oktober wurde der autonome Fahrmodus von Tesla vorgestellt. Die Funktion wurde an sämtliche Model S-Fahrzeuge ausgerollt, manche Besitzer mussten sogar bis zu 3000 Dollar bezahlen, um Autopilot freizuschalten. Das Feature befindet sich nach wie vor im Beta-Stadium, trotzdem tauchen mittlerweile häufig Videos auf, in denen verantwortungslose Fahrer die Funktion bis an die Grenze austesten. Bis zu dem Unfall am 7. Mai offenbar ohne größere Konsequenzen. (dk, 02.07.2016)