Diebstahl
Das wird in Hotels am häufigsten gestohlen
Das Mitnehmen von Seifen oder Stiften gilt vielen Hotelgästen als Kavaliersdelikt — doch dabei bleibt es bei Weitem nicht: Manche Besucher sind so dreist, dass sie Fernseher, Klaviere oder gar ausgestopfte Tiere aus dem Hotel tragen. Das ist die Hitliste der am häufigsten gestohlenen Gegenstände
Das Online-Portal Wellness Heaven hat 937 Hoteliers befragt, welche Gegenstände am häufigsten entwendet werden. Besonders pikant ist das unterschiedliche Diebstahlverhalten zwischen Gästen in 4-Sterne und 5-Sterne Hotels.
Das Hauptergebnis der Studie: die erdrückende Mehrheit der Gäste fladert Handtücher und Bademäntel. Dicht gefolgt werden diese beiden Spitzenreiter von Kleiderbügeln, Stiften und Besteck. Neben diesen "gewöhnlichen" Gegenständen gibt es hingegen eine Reihe von spektakulären Ausreißern, die auf eine rege Diebstahlfantasie der Delinquenten schließen lässt.
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Badarmaturen
In hohem Maße handwerkliche Fähigkeiten mussten jene Gäste aufbringen, die sämtliche Badarmaturen entwendet haben, den Kopf einer Regendusche, eine Hydromassage-Dusche, einen Toilettensitz, ein Abflussrohr oder gleich ein ganzes Waschbecken, wie von einem Berliner Hotel berichtet wird.
Foto: APA/dpa/Jan-Philipp Strobel
Ein Piano
Ein Hotelier aus Italien: "Als ich einmal durch die Lobby lief, fiel mir auf, dass irgendetwas fehlte. Kurz darauf erfuhr ich, dass drei unbekannte Männer in Overalls das große Piano abtransportiert hatten. Es tauchte natürlich nie wieder auf."
Musikanlage
Ein Hotelbesitzer aus dem Sauerland berichtet davon, wie eines Morgens die gesamte Stereoanlage des Wellness-Bereichs verschwunden war: Wellness-Langfinger haben offenbar über Nacht das gesamte Sound-Equipment abmontiert und als Gastgeschenk ins Auto verladen, bevor sie das Weite suchten.
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Zimmernummern
In einem Hotel in England hatte ein Gast kurzerhand die Nummern von seiner Hotelzimmertür abmontiert. "Wir haben das erst bemerkt, als der nachfolgende Gast sein Zimmer nicht finden konnte", erzählt die Hoteldirektorin.
Foto: REUTERS/Joshua Roberts
Ausgestopfte Jagdtrophäen
In einem Hotel in Frankreich wurde ein Gast bei dem Versuch erwischt, einen ausgestopften Wildschweinkopf zu stibitzen. Später kam er doch noch zu seiner Trophäe: Freunde kauften dem Hotel das gute Stück ab und schenkten es ihm zur Hochzeit.
Foto: APA/dpa/Fredrik Von Erichsen
Komplettes Service
Ein Stammgast eines Hotels erbeutete ein ganzes Speiseservice. Regelmäßig über mehrere Monate ließ er immer wieder Teller, Tassen, Besteck und Gläser aus dem Hotelrestaurant mitgehen
Blumen
Das Management eines Resorts auf den Malediven berichtet, dass es mehrmals in der Woche neue Blumenarrangements nachkauft, um die verschwundenen zu ersetzen.
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Ein bisschen Statistik: Prozentuale Verteilung der am häufigsten gestohlenen Gegenstände in Hotel-Zimmern. 937 Hoteliers haben sich an der Umfrage beteiligt.
Interessant auch das Diebstahlverhalten von Gästen von 4-Sterne und 5-Sterne-Hotels : Dabei tritt Erstaunliches zu Tage: "Greed is good" scheint gerade bei betuchten 5-Sterne-Gästen ein zuverlässiges Motto zu sein. So ist etwa die Wahrscheinlichkeit, dass hochwertige TV-Geräte aus dem Zimmer geklaut werden, bei Gästen im 5-Sterne-Segment 9-fach höher als bei Reisenden in 4-Sterne-Hotels.
Ebenso sind Kunstwerke in Luxushotels ein begehrtes Objekt der Begierde (4,2-mal höhere Diebstahl-Wahrscheinlichkeit). Auch Tablet PCs und Matratzen werden in 5-Sterne-Häusern häufiger entwendet. 4-Sterne-Gäste begnügen sich hingegen mit weniger spektakulären Geschenken: Bademäntel und Kleiderbügel sind bei ihnen tendenziell beliebter als bei 5-Sterne-Gästen, praktische Utensilien wie Batterien und Glühbirnen klaut der 4-Sterne Hotelgast mit besonderer Wonne (3,2-mal bzw. 1,5-mal häufiger als der 5-Sterne Reisende).
Gliedert man die Delinquenten nach Nationalität, so ergibt sich ein differenzierteres Bild. Es stellt sich etwa heraus, dass der deutsche Hotelgast einem eher langweiligen Diebstahlverhalten folgt: Neben Handtüchern und Bademänteln lässt er in erster Linie Kosmetik mitgehen.
Viel genussorientierter geht es da schon bei den Österreichern zu: Geschirr und Kaffeemaschinen tauchen weit oben in der Diebstahlskala auf.
Italiener bevorzugen Weingläser als Hotel-Souvenir, bei Schweizern rangiert hingegen der Haarföhn weit oben im Ranking. Der Franzose hingegen klaut schon etwas spektakulärer: Er vertritt die Nation, die mit Abstand am häufigsten Fernsehgeräte und Fernbedienungen mitgehen lässt.
Holländische Hotelgäste sehen in ihren Mitbringseln vor allem den praktischen Nutzen: Zu ihren Favoriten zählen Glühbirnen und Toilettenpapier.
Kaffeemaschinen
Die sonst bei österreichischen Gästen so beliebte Kaffeemaschine ist auch bei genussorientierten 5-Sterne-Luxusgästen ein begehrtes Objekt und tritt in der Diebstahlstatistik 3,8-fach erhöht auf.
Foto: APA/EPA/ROLF VENNENBERND
Klopapier
Die Berichte vereinzelter Hoteliers über den – grundsätzlich bei Holländern so beliebten – Diebstahl von Klopapierrollen erreichen uns ausschließlich aus dem 4-Sterne-Segment: In Luxushäusern scheint es in diesem Bereich keinen zusätzlichen Hygienebedarf zu geben.
Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach
Tablet PCs
Tablet PCs, die oftmals als "SuitePad" in den hochpreisigen Zimmerkategorien anzutreffen sind, um beispielsweise Spa-Treatments vom Zimmer aus zu buchen, werden in 5-Sterne-Hotels 8,2-mal häufiger gestohlen. Solche Samsung Galaxy Tablets haben meist einen Gegenwert von ca. 400 Euro und sind daher unter den Luxus-Travellern ein beliebtes Mitbringsel.
Luxus-Matratzen
Auch teuere Luxus-Matratzen (häufig Tempur-Varianten mit einem Gegenwert von mehreren Tausend Euro) sind nicht vor dem Verschwinden gefeit: Das Risiko für den Matratzenklau ist im 5-Sterne-Hotel 8,3-fach erhöht. Wie die sperrige Ware jedoch unbemerkt aus dem Hotel transportiert wird, bleibt ein Rätsel. Auf Nachfrage antworteten manche Hoteliers, dass dies ausschließlich mitten in der Nacht über Aufzüge geschehe, die direkt in die Tiefgarage führen.
Foto: AP/United States Consumer Product Safety Commission
Bettdecken
Passend zum Matratzenklau besorgen sich manche luxusaffine Hotelgäste gerne auch gleich die Bettdecke und das Kissen, um das Schlaferlebnis mit Hotel-Reminiszenz in den eigenen vier Wänden zu komplettieren: Der Deckenklau ist in 5-Sterne-Hotels 5,7-mal wahrscheinlicher als im niedrigeren Segment. (red, 10.7.2016)
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