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Chelsea Manning muss eine 35-jährige Haftstrafe verbüßen, für viele gilt sie als Whistleblower

Foto: Reuters/Nouvelage

Die Whistleblowerin Chelsea Manning hat offenbar versucht, sich das Leben zu nehmen. Mehrere Medien berichten, dass die 28-Jährige von ihrem Gefängnis ins Krankenhaus gebracht wurde. Über den Gesundheitszustand Mannings gibt es zurzeit keine weiteren Informationen, eine offizielle Bestätigung des Suizidversuchs steht aus. Mannings war im August 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt worden.

Laut Anwalt schlechte Behandlung

Mannings hatte nach ihrer Verurteilung 2013 bekanntgegeben, dass sie sich als Frau fühlte und fortan statt Bradley "Chelsea" genannt werden will. Seit Februar erhält sie eine Hormonbehandlung, um ihr biologisches Geschlecht zu ändern. Mannings Anwalt hatte angeben, dass die lange Zeit ohne Behandlung "Chelsea und ihrer Gesundheit erheblich geschadet" habe.

Kriegsverbrechen enthüllt

Manning hatte im Irak gedient und dort Zugriff auf interne Dokumente der US-Behörden erlangt. Diese gab Manning an Wikileaks weiter, das die Informationen ins Netz stellte und mit Medienorganisationen wie dem Guardian und der New York Times aufarbeitete. Manning wird als Whistleblower gesehen, da das Material unter anderem Kriegsverbrechen des US-Militärs im Irak aufdecken konnte. Außerdem schreiben einige Politikwissenschafter den Informationen aus den US-Botschaften, die publik wurden, erheblichen Anteil an der Demokratiebewegung des Arabischen Frühlings zu. (fsc, 6.7.2016)