In Österreich zahlt man im Schnitt 2.500 Euro pro Quadratmeter.

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Europaweit sind 2015 die meisten neuen Wohnungen in Österreich gebaut worden, geht aus dem aktuellen "Deloitte Property Index 2016" hervor. Hierzulande wurden demnach 6,2 Wohnungen pro 1.000 Einwohner errichtet. "Österreich lag damit um 55 Prozent über dem Durchschnittswert der EU-28", sagte ein Deloitte-Sprecher der APA.

Bewilligt beziehungsweise zu bauen begonnen wurden 7,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohner – laut Deloitte ein spürbarer Anstieg gegenüber dem Jahr davor. An zweiter Stelle bei der Neubautätigkeit rangierte Frankreich, am wenigsten gebaut wurde in Portugal mit nur 0,7 Wohnungen pro 1.000 Einwohner.

Großbritannien am teuersten

Bei den Wohnungspreisen liegt Österreich gemeinsam mit Spanien, Tschechien und Portugal im Mittelfeld. Für eine durchschnittliche Neubauwohnung braucht man hier sechs Bruttojahresgehälter. Am "erschwinglichsten" sind Wohnungen demnach in Deutschland, wo man für 70 Quadratmeter Wohnfläche 3,2 Jahresgehälter benötigt. Besonders teuer ist Großbritannien mit elf Jahresgehältern für ein neues Eigenheim.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise in Österreich mit plus 0,3 Prozent kaum gestiegen. "Der Preisanstieg bei Neubauwohnungen in Österreich verlangsamt sich", schreibt Deloitte. Die stärkste Teuerung gab es in Irland mit plus 27 Prozent. In Spanien war knapp elf Prozent mehr zu bezahlen als im Vorjahr, in Deutschland 3,2 Prozent mehr.

2.500 Euro pro Quadratmeter

Die höchsten durchschnittlichen Quadratmeterpreise zahlen die Briten mit mehr als 5.000 Euro. Dahinter folgen die Franzosen mit etwa 4.000 Euro. In Österreich liegt der Schnitt bei 2.500 Euro. Über dem Durchschnittswert der im Deloitte Property Index erfassten Städte lag allerdings Wien gemeinsam mit Lyon, Frankfurt und Dublin – mit Quadratmeterpreisen zwischen 3.800 und 4.200 Euro.

In Österreich kostet eine 80-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt 200.000 Euro, in Wien bekommt man für diese Summe nur 51 Quadratmeter. Die Wohnungspreise sind in der Bundeshauptstadt also um ein Drittel höher als im landesweiten Durchschnitt. In den größten europäischen Städten erhält man für 200.000 Euro im Schnitt eine 89 Quadratmeter große Wohnung, auf dem Land gibt es dafür im EU-Schnitt rund 114 Quadratmeter. Am teuersten ist es in Großbritannien, wo die Summe nur für 39 Quadratmeter reicht, in London gar nur für elf Quadratmeter.

Stadt-Land-Gefälle

"Das Preisgefälle zwischen Stadt und Land nimmt europaweit weiter zu. Die Bewohner der großen Städte müssen immer mehr Geld für immer weniger Wohnfläche aufbringen", erwartet Alexander Hohendanner von Deloitte Österreich. Dieser Trend werde auch in Zukunft anhalten, in Österreich werde vor allem Wien stark betroffen sein. (APA, 12.7.2016)