Kommende Woche werden die ersten Asylwerber mit negativem Bescheid mit der Hercules des Heeres nach Bulgarien verfrachtet.

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Wien – Kommende Woche macht Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) seine oft wiederholte Ankündigung seit seinem Amtsantritt im Jänner wahr – und lässt erstmals Asylwerber mit den Transportmaschinen des Heeres des Typs C-130 als Assistenzleistung für das Innenministerium abschieben: Vierzehn Personen mit negativem Bescheid, allesamt Männer, sollen nach Bulgarien überstellt werden, bestätigt Stefan Hirsch, Sprecher von Doskozil, dem STANDARD – das genaue Datum wollte man im Ressort nicht bekanntgeben.

Heiß umfehdet, wild umstritten

Die Rückführungen mit der Hercules des Heeres gelten, nicht nur seit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache genau das als Forderung erhoben hat ("Ich sage, die Hercules umrüsten zu einer Abflugmaschine, da können sie (die Asylwerber, Anm.) dann schreien, sich anurinieren, da stört's dann niemanden, da werden sie abgeschoben"), als umstritten, sondern auch aus Kostengründen. Denn die EU-Grenzschutzagentur Frontex führt Abschiebungen ohne Mehrkosten für die Republik durch, eine Flugstunde mit der Hercules dagegen schlägt mit rund 11.800 Euro zu Buche. Die Kosten für die Rückführungsflüge trägt früheren Angaben des Verteidigungsministeriums zufolge das Ressort. Die Flugstunden seien im geplanten Jahresflugstundenkontingent der Hercules enthalten, hieß es im Juni.

Begleitteam an Bord

Platz nehmen in der Hercules-Maschine nächste Woche auch die nach EU-Standards vorgesehenen Begleitbeamten sowie ein Team aus Ärzten, Sanitätern und Menschenrechtsbeobachtern. Ob die Familienangehörigen der vierzehn Männer mit einem eigens organisierten Parallelflug zurück in ihre Herkunftsländer gelangen sollen, war Mittwochabend vorerst nicht zu verifizieren. (Nina Weißensteiner, 13.7.2016)