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Die US-Unterhaltungsindustrie kämpft mit allen Mitteln gegen illegitime Downloads.

Foto: APA/AFP/Getty/Winte

Die US-Behörden werfen dem Ukrainer Artem V. vor, dass der Unterhaltungsindustrie durch Urheberrechtsverletzungen auf seiner Webseite Kickasstorrents (Kat) Einnahmen in Milliardenhöhe entgangen sind. Jetzt wurde der 30-Jährige in Polen verhaftet. Er gilt als Besitzer der mittlerweile größten Torrent-Website, die in den vergangenen Jahren an anderen Platzhirschen wie Megaupload und Pirate Bay vorbeiziehen konnte.

Die Website ist momentan nicht mehr erreichbar. V. soll durch Werbung jährlich bis zu 22 Millionen Dollar eingenommen haben, den Betrieb von Kat tarnte er laut Anklage über eine ukrainische Firma.

iCloud-Daten übermittelt

Auf die Schliche kamen ihm die US-Behörden offenbar mit Apples Hilfe: Der IT-Konzern gab ihnen Einblick in Aufzeichnungen zu V.s iCloud-Account. So konnte er identifiziert, lokalisiert und schließlich verhaftet werden. Die USA wollen nun, dass ihn die polnischen Behörden ausliefern. Ein entsprechendes Verfahren könnte in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Die USA kämpfen parallel um die Auslieferung von Megaupload-Gründer Kim Dotcom, der momentan in Neuseeland lebt.

Aktion scharf

Der Schritt gegen Kickasstorrents zeigt, welchen Stellenwert der Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen für die US-Behörden hat. Fast jede der großen Torrent- und Streaming-Websites sah sich bereits mit erheblichen polizeilichen und juristischen Gegenmaßnahmen konfrontiert: In Schweden wurden die Server der Pirate Bay beschlagnahmt, mehrere Gründer wanderten hinter Gitter. Deutschland machte Jagd auf die Betreiber von kinox.to.

In Österreich ist der Download von Inhalten bei Urheberrechtsverletzungen verboten. De facto gab es aber keine Abmahnungen in diesem Bereich, dafür Netzsperren für bestimmte Seiten. (red, 21.7.2016)