Sie sind laut, hässlich und eingebildet. Sie tragen hinter dem Kopf zusammengeknotete verschiedenfarbige Tücher mit Sehschlitzen, Sonnenbrillen oder Kopfhörer, und vor allem: Waffen. Schwert und Schlagstock sind ihnen am liebsten, das kommt vom Unterricht in fernöstlicher Kampfkunst. Sie finden sich extrem cool, leben in der Kanalisation New Yorks, gehen keinem geregelten Brotberuf nach und haben deshalb kein Einkommen.

Rocksteady, Bösewicht mit Nashornstärke und -IQ aus "Teenage Mutant Ninja Turtles".
Foto: Paramount

Also ist das Quartett sehr oft und ausschließlich nächtens unterwegs, um die Stadt vor dem Bösen zu bewahren. Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo haben mit der Renaissance nichts am Hut, dafür einen Panzer auf dem Rücken. Die vier sind Schildkröten.

Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadow hat man vergessen, während noch der Abspann läuft. Und das ist gut so. Kino kann auch dazu da sein, um einem regelmäßig vor Augen zu führen, dass man sich die Freizeit gut einteilen sollte. Dass man den Saal verlässt und sich freut, dass der Abend noch nicht zu Ende ist.

TMNT Movie

Beim Anlassfall könnte man allenfalls noch kurz darüber nachdenken, warum der Bösewicht Shredder, den die mutierten Muskelpakete im vorigen Teil hinter Gitter gebracht haben, nun von einem verrückten Wissenschafter und einem noch größeren Bösewicht befreit werden muss, obwohl diese ihn eigentlich gar nicht brauchen. Egal. Dass das von allen Seiten begehrte Serum bei den Ninja-Kröten ein seelisches Dilemma herbeiführt, weil sie damit menschliches Dasein wittern, tut uns leid. Aber von unseren Qualen redet auch niemand. (pek, 10.8.2016)