Reinhard Zörner startete 1985 als Croupier, heute bildet er als Abteilungsleiter Live Game neue Kollegen aus.

Foto: casinos austria

In neun Wochen Ausbildung werden Spielabläufe und -regeln erlernt.

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Durch die Änderung des Nachtarbeitsgesetz 2006 können nun auch Frauen, unter der weiblichen Bezeichnung "Croupière", den Beruf ausüben.

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"Faites vos jeux – Machen Sie Ihr Spiel!" heißt es für Reinhard Zörner seit über dreißig Jahren, als seine Karriere bei Casinos Austria begann. Damals hatte er keine Vorstellung davon, was die Stelle als Croupier überhaupt bedeutet – heute kann er sich ein Leben ohne "Arbeit fürs Glück" gar nicht mehr vorstellen.

Aktuell ist er auf der Suche nach neuen begeisterungsfähigen Kollegen und Kolleginnen, die ab Oktober die neunwöchige, kostenlose Ausbildung zum Junior Croupier/Croupière absolvieren möchten. Eine nicht so leichte Aufgabe, da der Beruf in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist.

Wer ist geeignet als Croupier oder Croupière?

"Die Bewerber sollten sich für Menschen interessieren, Freude an Dienstleistung haben, kommunikativ und offen sein sowie eine mathematische Begabung mitbringen", beschreibt Zörner die idealen Soft Skills möglicher Bewerber.

Neben einer abgeschlossenen Ausbildung (idealerweise Matura oder Fachausbildung im Tourismus), zeitlicher und örtlicher Flexibilität, wird ein einwandfreies Leumundszeugnis erwartet.

Alles lernen in neun Wochen

In neun Wochen Ausbildung erlernen die zukünftigen Junior Croupiers und Croupièren die Spielabläufe und -regeln von American Roulette und Black Jack sowie gesetzesrelevante Inhalte wie Responsible Gaming und Datenschutz.

"Vergleichbar ist der Ablauf mit der Führerschein Ausbildung, es benötigt einiges an Theorie und viel mehr an Praxis. Wenn man den Spielablauf einmal beherrscht, dann verlernt man es nicht mehr."

Arbeiten im Team

Auch schwierige Situationen werden in der Ausbildung trainiert, Konfliktsituationen simuliert. "Unsere Bewerber werden auf alle Alltagssituationen bestmöglich vorbereitet. Es ist immer ein Saalchef oder eine Aufsicht da, die Rückendeckung geben. Wir sind ein Team, niemand wird alleine gelassen."

Menschen aus aller Welt kommen ins Casino

Weiter wünscht sich der Manager Fremdsprachen-Kenntnisse von den Bewerbern: "Englisch ist Grundvoraussetzung, jede weitere Fremdsprache ein Vorteil. Schließlich begrüßen wir Gäste aus über 150 unterschiedlichen Ländern in unseren Casinos. Wenn man sich nicht für andere Kulturen interessiert, ist man falsch in diesem Job."

Und genau diese Vielfalt an unterschiedlichsten Menschen, die man in diesem Beruf trifft, macht die Attraktivität des Jobs aus: "In meiner Laufbahn durfte ich schon für sehr viele Prominente aus den Bereichen Sport, Kunst und Entertainment einen gelungen Casino-Abend organisieren. Die Erinnerungsfotos, Autogramme und Erfahrungen sind unbezahlbar."

Casinos in ganz Österreich kennen lernen

Der Dienstort ist flexibel, zwölf Betriebe in Österreich sorgen für große Auswahl: "Als ich im Casino Wien gearbeitet habe, war ich mindestens einmal im Jahr auf Saisonarbeit in einem anderen Casino wie z.B. Graz oder Velden." Eine willkommene Abwechslung und tolle Erfahrung für Zörner.

Anstellungsgarantie nach erfolgreicher Abschlussprüfung

Nach erfolgreicher Absolvierung der Ausbildung inkl. Abschlussprüfung wartet eine Anstellungsgarantie auf die Bewerber und Bewerberinnen. Im ersten Jahr erfolgt eine Vollzeitanstellung, danach sind auch andere Zeitmodelle möglich.

Arbeitsalltag und Weiterbildung

Und dann geht's los, entweder an der Rezeption oder Kassa oder bei der Betreuung der Gäste an den Spielautomaten. Je sicherer man bei der Abwicklung des Spielablaufs wird, desto mehr kann man sich dem Gast und seinen Bedürfnissen widmen, eine der zentralen Aufgaben von Croupiers und Croupièren.

Interne Förderprogramme bieten die Möglichkeit zu Weiterbildung und -entwicklung. Wer die Karriereleiter erklimmen möchte, kann es innerhalb einiger Jahre in eine Management Position bei Casinos Austria schaffen.

"Ich habe selbst als Croupier-Anwärter im Casino Wien angefangen und mich zum Saalchef hochgearbeitet. Heute arbeite ich in der Zentrale von Casinos Austria und bin für den gesamten Bereich Live Game und somit für mehr als 600 Mitarbeiter verantwortlich."

Keine reine Männerdomäne mehr

Rund 150 Junior Croupièren und 200 Croupiers wurden in den letzten zehn Jahren bei Casinos Austria ausgebildet. Aktuell sind insgesamt 88 Frauen österreichweit im Einsatz. Einige sind bereits in der Position Senior Croupière oder als Saalchefin tätig und übernehmen Führungsverantwortung. Die ersten Kurse, an denen auch Frauen teilnehmen konnten, weil das Nachtarbeitsgesetz geändert wurde, fanden 2006 statt. Seither gibt es auch die Bezeichnung Croupière.

"Das Interesse von Frauen an diesem Berufsbild ist stark steigend, sie sind dabei, eine ehemalige Männerdomaine zu erobern. Und das freut uns besonders, denn starke Frauen sind gut für jedes Team."