Sein Roman "Am Rand" steht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2016. Am Do., 1. 9., diskutiert Hans Platzgumer im Bregenzerwald über ewige Fragen.

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Bezau – Als "Forum mit Festivalcharakter und kulinarischem Anspruch", so beschreiben die Veranstalter des "FAQ" im Bregenzerwald ihr viertägiges Event, bei dem neben Vorträgen und Gesprächen zu Lebensfragen der Gegenwart auch Konzerte, Lesungen und Wanderungen auf dem Programm stehen.

Die Verankerung in der Region wird mit zehn ungewöhnlichen Veranstaltungsorten unterstrichen, die etwa auf den Bergen, in einer alten Säge, im leer stehenden Gasthaus oder einem alten Bahnhof zu finden sind.

Unter dem Titel What The FAQ? Oder: Was haben wir uns schon immer gefragt? geben am kommenden Donnerstag (1. 9.) Schauspielerin Michaela Bilgeri, FM4-Literaturressortleiterin Zita Bereuter sowie die Musiker und Schriftsteller Frank Spilker und Hans Platzgumer einen ersten Überblick zum Thema.

Spilker gehörte in den 1990ern mit der Diskurspopcombo Die Sterne zu den Mitbegründern der "Hamburger Schule": Seine zivilgesellschaftliche Widerstandshymne Wir rühren uns nicht vom Fleck (2004) steht in der Tradition der Berliner Politrocker Ton Steine Scherben. 2013 hat Spilker sein erstes Buch veröffentlicht: Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen. Hans Platzgumer betätigt sich zuletzt ebenfalls vor allem als Autor. Im Roman Am Rand schickt er den Ich-Erzähler auf einen Berg, um in der Einsamkeit ungestört seine Geschichte aufschreiben zu können. Danach Konzert mit Spilker sowie Garish.

War früher alles besser?, heißt die Leitfrage des zweiten Tages (Freitag, 2. 9.), die u. a. von Architekt Thomas Mennel und dem Grafikdesigner Stefan Sagmeister verhandelt wird. Ob es erfolgreiches Scheitern gibt sowie die Definition von Erfolg, steht ebenfalls auf der Tagesordnung, es konzertiert u. a. das Duo Ritornell, bei dessen drittem Studioalbum If 8 Was 9 die Grenzen zwischen Jazz, Pop und elektroakustischer Musik verschwimmen.

Die Frage zum Sonntag ist Glücksache: Hosea Ratschiller geht sie von der satirischen Seite an. Danach diskutieren Toni Innauer, Psychologe Claus Lamm, Musiker Jan Augsberg und STANDARD-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid, ob Arbeit Mittel zum Zweck oder zur Selbstverwirklichung ist. (Gerhard Dorfi, 25.8.2016)