Der Himmel steht auch Würsteln offen: Seth Rogens und Evan Goldbergs "Sausage Party".

Foto: sony

"Vielleicht passiert uns das ja alles nur, weil wir gefingert haben?", möchte das Brötchen Brenda vom Würstchen Frank wissen, das sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich eintauchen zu dürfen ins weiche Gebäck. Ob den beiden, die einander im Supermarktregal anschmachten, das alles, was Sausage Party in der Folge mit ihnen anstellt, nur deshalb passiert, darf allerdings bezweifelt werden. Denn dieser sich als familiäre Pixar-Unterhaltung tarnende Film kennt keine moralischen Skrupel, sondern legt es definitiv darauf an, die Latte für die Altersfreigabe möglichst hoch zu legen.

Schuld daran sind einmal mehr Seth Rogen und Evan Goldberg – zuletzt für die Nordkoreakomödie The Interview verantwortlich -, denen hier als Drehbuchautoren und Produzenten das Obszöne sehr am Herzen liegt. Regiert anfänglich noch ein mehr oder weniger subtiler Wortwitz, der über diverse Ethnien und Geschlechter ausgeschüttet wird, geht es bald nicht nur für die Lebensmittel ans Eingemachte.

Das ist bis auf wenige Ausnahmen – etwa wenn sich die als opportunistischer Bösewicht fungierende Intimdusche am Saftpackerl regeneriert – schon aufgrund der Political Incorrectness überwiegend komisch.

Der Himmel, in den sich die an die menschlichen Götter glaubenden Lebensmittel wünschen, wird nämlich gar nicht mit dem Einkaufswagerl erreicht, sondern mit Lustgewinn durch die entsprechende Sexualpraktik. Und genau das ist auch die einzige Moral dieser Geschichte. Also was machen das arabische Fladenbrot und der jüdische Bagel, wenn sie einander endlich liebhaben? Ganz genau. (pek, 6.10.2016)

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