Natürlich bleibt ein ungutes Gefühl. Zwar ist Deutschland erleichtert, dass ein offenbar hochgradig gefährlicher Terrorverdächtiger noch rechtzeitig gefasst wurde, bevor er womöglich in einem Zug oder an einem Flughafen eine tödliche Bombe zünden konnte.

Doch jeder weiß: Es war erneut eine Mischung aus Geheimdienstkooperation, Fahndungserfolg und großem Glück, die die Geschichte so ausgehen ließ. Und wenn Hans-Georg Maaßen, der Chef des Verfassungsschutzamtes, betont, es lägen keine weiteren ähnlichen Anschlagspläne vor, so ist dies gleichermaßen beruhigend und beunruhigend. Es kann leider jederzeit etwas passieren.

Aber vielleicht sollte man aus dieser Geschichte auch eine ganz andere Erkenntnis mitnehmen: Diejenige nämlich, dass nicht alle Flüchtlinge nach Deutschland kommen, um hier Terror zu verbreiten. Die meisten Deutschen wissen das erfreulicherweise, aber eine Vielzahl will dies, befeuert durch Parolen der AfD, nicht sehen. Da können Politiker von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel abwärts noch so oft darauf hinweisen.

Doch im aktuellen Fall haben syrische Flüchtlinge, die den Terrorverdächtigen beherzt gefesselt und der Polizei übergeben haben, selbst eindrucksvoll bewiesen, was vielen Menschen mit Worten nicht zu vermitteln ist: Die meisten Flüchtlinge sind dankbar, dass sie dem Terror in ihrer Heimat entkamen und in Ruhe in Deutschland leben können. (Birgit Baumann, 11.10.2016)