Man soll nicht mehr hineingeheimnissen als drinsteht, aber auch nicht weniger herauslesen: Die Arbeitslosigkeit bleibt für österreichische Verhältnisse unverschämt hoch und nimmt 2017 weiter zu. Aber nicht mehr so stark wie in den ersten Jahren nach Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Was aus der jüngsten Prognose zur Entwicklung am Arbeitsmarkt an Positivem mitgenommen werden kann, ist zwar nicht viel; ein Funke Hoffnung steckt aber doch drin. Und in Zeiten wie diesen ist das nicht nichts.

Tatsächlich ist es ja nicht so, dass es keine Arbeit gäbe, im Gegenteil. Was fehlt, ist bezahlte, sozialversicherte Arbeit – und Zuversicht, dass es besser wird. Von der Politik abwärts fehlt es aber leider an Visionen, wohin es gehen kann und wohin es gehen soll. Investitionen, sofern sie nicht unbedingt nötig sind, werden verschoben und verschoben. Neue Arbeitsplätze entstehen so sicher nicht.

Klar ist, dass es neuer Jobs bedarf, allein schon deshalb, weil viele bestehende wegfallen. Mit fortschreitender Digitalisierung werden alle Branchen umgepflügt. Roboter verrichten nicht mehr ausschließlich schmutzige und schwere Arbeiten, sondern dringen immer tiefer in Bereiche vor, in denen bisher noch fast ausschließlich Menschen tätig waren – etwa in der Pflege. Eingedenk dieser Entwicklungen scheint heute nichts wichtiger zu sein als Optimismus. Zumindest auf diesem Feld kann kein Roboter mithalten. (Günther Strobl, 16.10.2016)