Zeit für ein Peeling: mechanisch oder mit chemischen Mitteln.

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Es gibt mutige und weniger mutige Menschen: auch wenn es um die Hautpflege geht. Wem nicht klar ist, zu welcher Gruppe er zu zählen ist, kann das bei einer Entscheidung zum Peeling herausfinden. Ich zum Beispiel bin relativ unmutig. Leider, könnte man sagen.

Dabei gefällt mir Fahlheit nicht. Aktuell sind nämlich relativ viele gräuliche Visagen unterwegs. Und Körper. Ich sehe das in den Umkleidegarderoben im Fitness- und im Yogastudio.

Das miese Aussehen hat eine zeitliche Ursache. Die letzten richtigen Sonnentage – jene, an denen man noch einmal Bräune tanken konnte – waren vor vier Wochen. Da haben die Hautzellen die braune Farbe angenommen. Und genau diese Zellen werden vom Körper gerade abgebaut und theoretisch durch neue, frische Zellen ersetzt. Doch dieser Austauschprozess hat Leerläufe. Deshalb sehen viele gerade grau, traurig und ein bisschen unglücklich aus. Und ihre Körper sind schuppig.

Mechanisch oder chemisch

Das lässt sich aber ändern. Durch eine richtige Abreibung. Mechanisch zum Beispiel. Da ribbelt man sich mit Zucker, Salz oder Kernen ab. Aber Achtung: Es gibt Produkte mit Mikroplastikkügelchen – diese bitte nicht verwenden, weil sie Meere verpesten. Eine Alternative: Man bürstet – für Faule gibt es elektrische Varianten.

Mit Mut hat diese Spielart des Peelings aber gar nichts zu tun. Der ist erst erforderlich, wenn es um "härtere Optionen" geht, und zwar solche mit Chemie, also Frucht- oder Milchsäuren, die die toten Hautzellen quasi wegschmelzen.

Wer es ausprobieren will: Es gibt tolle Do-it-yourself-Produkte. Man spürt sie ein bisschen, sie sind aber harmlos, weil niedrig dosiert. Viel effektiver sind Säureangriffe in Hochdosis. Die darf aber nur der Hautarzt aufpinseln. Vom eigenen Mut hängen die gewählten Konzentrationen ab. Die ganz starken (und dementsprechend wirkungsvollen) fühlen sich wie ein richtiger Sonnenbrand an. Und zwar für ein bis zwei Tage.

Dann schuppt man sich – und danach ist alle Fahlheit wie weggeblasen. "You glow", würden die Amerikaner es nennen. Erstrebenswert? Ja, aber eben nur für die Mutigen. Im Herbst sollen nicht nur die Bäume brennen. (Karin Pollack, 25.10.2016)