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Turing-Preisträger Martin Hellman.

Foto: Linda A. Cicero/Stanford News Service via AP

Der seit mehr als zehn Jahren wütende "Krieg um die Verschlüsselung" zwischen Geheimdiensten und Internetnutzern ist beigelegt, betonte der Turing-Preisträger Martin Hellman bei einer Cybersicherheits-Konferenz in Wien. Mittlerweile würde sogar die amerikanische NSA begrüßen, dass Daten verbreitet verschlüsselt werden, meint er.

"Vor gut zehn Jahren sagte die NSA, meine Studien zur Verschlüsselung (Anm.: Hellmann hat mit Kollegen die sogenannte Public-Key Verschlüsselungsmethode entwickelt) würden ihre Arbeit unterminieren", sagte der Forscher von der Stanford University (USA). "Vor kurzem erklärte der Direktor des Geheimdienstes jedoch, sie gehören so weit wie möglich propagiert".

Nationale Sicherheit benötigt Verschlüsselungsmethoden

Die Geheimdienste hätten einerseits eingesehen, dass auch die nationale Sicherheit Verschlüsselungsmethoden benötigt. Auch habe sich die Einsicht durchgesetzt, dass Vorbeugung der beste Weg ist, (Internet-)Verbrechen zu verhindern. Verschlüsselung wäre hier eine wirksame Methode.

Verschiedene sichere Bausteine wie Software, Hardware und Verschlüsselung zu kombinieren, mache aber von alleine noch kein sicheres System, meinte Stefan Mangard von der Technischen Universität Graz. Zum Beispiel die gemeinsam genutzten Ressourcen zwischen mehreren Programmen wären für Angreifer "ein guter Ansatzpunkt, an dem man mächtige Angriffe ausführen kann", sagte er. Oft würde auch der Fehler gemacht, zuerst eine probate Software zu entwickeln, und sie dann sicher machen zu wollen. "Das funktioniert aber nicht; Security muss man immer von Grund auf in das System einbauen", so der IT-Forscher.

Mehr als 1000 Experten referieren und diskutieren

Die Konferenz für Kommunikationssicherheit und Cybersecurity (CSS) findet bis Freitag in Wien statt. Mehr als 1000 Experten referieren und diskutieren dort über Herausforderungen in der IT-Sicherheit. (APA, 25.10.2016)