Jetzt haben wir es quasi amtlich: Das Geschlecht, dem der Krisenkolumnist angehört, das geschweifte also, dürfte einer neuen Studie zufolge definitiv das dümmere sein. Forscher der Warshaw School of Economics haben herausgefunden, dass die Chancen auf die Wiederholung eines Rendezvous dann größer sind, wenn die Frau den Mann als intelligent empfindet.

Umgekehrt sinkt die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Dates meist dann dramatisch, wenn der Mann die Frau für außerordentlich klug hält. Mit anderen Worten: Intelligenz bei Frauen kann für Männer ein Abtörner sein (der Krisenkolumnist zählt hier zu den löblichen Ausnahmen, denn seine Frau ist bildschön und blitzgescheit).

Aus welchem Grund ängstigen sich Männer vor klugen Frauen? Erstens womöglich wegen des Generalverdachts, dass das männliche Geschlecht gemeinhin das deppertere sein dürfte, wofür es ja tatsächlich das eine oder andere Indiz gibt. Vielleicht liegt der virilen Aversion gegen feminine Intelligenz aber auch die alte Männerweisheit "Dumm kopuliert gut" zugrunde, das heißt die Vermutung, dass bei einer törichten Frau in der Kiste ordentlich etwas los ist, während man bei einer Gescheiten Gefahr läuft, dass sie einem ihre Lieblingspassagen aus Hegels Phänomenologie des Geistes vorliest. Mit dieser Auffassung von Vorspiel können nur die wenigsten Männer etwas anfangen.

So oder so wird die polnische Studie Konsequenzen haben müssen. Damen auf Männerfang werden künftig gut daran tun, ihr intellektuelles Licht unter den Scheffel und sich dumm zu stellen (Formulierungsvorschläge für Kleinanzeigen: "Strohdumme Frau sucht lieben Mann"; "Blondine, IQ garantiert unter 80, möchte nettes männliches Gegenstück kennenlernen" usf.)

Außerdem sollten unsere Genderistinnen und Genderisten der Geschlechtergerechtigkeit halber zur Abwechslung einmal nicht wegen der Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau herummosern, sondern einen staatlichen Intelligenzausgleichsbonus für uns Männer einfordern (150 Euro Einfaltspinselzuschlag pro Monat).

Schön, dass der Krisenkolumnist wieder einmal einen Anlass gefunden hat, sich bei den Frauen im Allgemeinen und seiner eigenen Frau im Besonderen einzuweimperln. Bei Frauen einen Stein im Brett zu haben kann nämlich niemals schaden. (Christoph Winder, Album, 28.10.2016)