Wien – Österreich hat im europäischen Kaufkraftvergleich seinen siebenten Platz verteidigen können. Der Pro-Kopf-Kaufkraft lag 2016 bei 22.536 Euro und damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 13.672 Euro, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK-Geomarketing am Dienstag mit. Die Marktforscher hatten die Kaufkraft in 42 europäischen Ländern berechnet.

Den größten Sprung nach vorne gelang Island, das sich vom neunten auf den fünften Platz verbesserte. Die Pro-Kopf-Kaufkraft stieg auf 24.272 Euro. Auch Schweden machte zwei Plätze gut und kam auf mit 21.966 Euro auf Rang acht zu liegen. Dagegen rutschte Großbritannien mit einer aktuellen Pro-Kopf-Kaufkraft von 21.141 Euro vom sechsten auf den zehnten Platz ab. Von Rang acht auf neun abgerutscht ist auch Deutschland (21.879 Euro).

Liechtenstein vorne

An der Spitze liegt mit deutlichem Abstand unverändert Liechtenstein mit 63.011 Euro, gefolgt von der Schweiz mit 42.300 Euro. Luxemburg (30.248 Euro) und Norwegen (27.893 Euro) tauschten Platz drei und vier. Ebenfalls noch unter den Top Ten liegt Dänemark (23.699 Euro), das um einen Platz auf Platz sechs rutschte. Die geringste Kaufkraft haben die Marktforscher für Weißrussland, Moldawien und die Ukraine ermittelt. Die Ukrainer haben nur ein Achtzigstel der Kaufkraft der Liechtensteiner.

Im europäischen Durchschnitt stieg die Pro-Kopf-Kaufkraft von 2015 auf 2016 nominell nur um 0,3 Prozent auf 13.672 Euro. Insgesamt stehen den europäischen Konsumenten 9,18 Billionen Euro zum Ausgeben und Sparen zur Verfügung. Den Grund für das geringe Wachstum sehen die Experten unter anderem in Wechselkurseffekten und stagnierenden Wachstumsraten in einigen größeren Ländern. Wachstumsraten von über 5 Prozent haben Island, Bulgarien, Rumänien, Estland, Tschechien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Malta, die Slowakei, Luxemburg und Lettland. (APA, 7.11.2016)