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Im dritten Quartal 2016 sind weltweit so viele gefährliche Spam-Nachrichten aufgetaucht wie seit Beginn 2014 nicht mehr, mit einem Zuwachs von 37 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal heuer. Das berichtete das Antivirus-Software-Unternehmen Kaspersky am Mittwoch unter Berufung auf eigene Aufzeichnungen.

Die meisten Alarme löste Anti-Virus-Software von Kaspersky im dritten Quartal 2016 in Deutschland aus (13,21 Prozent), gefolgt von Japan (8,76 Prozent). Bei den gefährlichen Anhängen handelte es sich mehrheitlich um Ransomware-Trojaner, Erpresserprogramme, die Daten verschlüsseln oder Geräte der Nutzer sperren und im Anschluss Lösegeld für die Freischaltung fordern.

Im Ranking der betroffenen Länder liegt Österreich auf Platz zehn (Anteil von 2,54 Prozent).
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Insgesamt blockierte Kaspersky weltweit von Juli bis September 73.066.751 Versuche, bei denen Nutzer über gefährliche Anhänge infiziert werden sollten. Es wurde geraten, keine verdächtigen Anhänge zu öffnen oder auf unbekannte Links zu klicken.

Die meisten E-Mails hatten neutralen Charakter. Die Spammer versuchten Anwender dazu zu bringen, den schädlichen Anhang zu öffnen, indem sie ihn als Rechnung von verschiedenen Organisationen, als Quittung, Eintrittskarte, Dokumentenscan, Sprachnachricht, Benachrichtigung von Online-Shops und so weiter tarnten. Einige Mitteilungen enthielten überhaupt keinen Text.

So unauffällig wie möglich

Betrüger versuchen nicht mehr, Nutzer zu überraschen oder verschrecken, sie sind vielmehr bemüht, den Inhalt des Schreibens so unauffällig wie möglich zu gestalten, damit es sich nicht von dem der übrigen persönlichen Korrespondenz unterscheidet. Offensichtlich setzen sie darauf, dass ein wesentlicher Teil der Nutzer seine Hausaufgaben in puncto Internet-Sicherheit gemacht hat und in der Lage ist, eine reale Bedrohung von einer falschen zu unterscheiden. Daher werden schädliche Anhänge als absolut neutrale Inhalte getarnt.

Die Tricks werden offenbar immer raffinierter: Im E-Mail-Verkehr stießen die Kaspersky-Experten häufig auf Spam-Versendungen, die das Angebot enthielten, kostenlos eine Ware zu testen. Oder die Cyber-Kriminellen verschickten Mails mit Gutscheinen, die man als Dank für die Beteiligung an einer Online-Umfrage bekomme – über einen Link wird der Nutzer dann zur Eingabe von persönlichen Daten aufgefordert. (APA, 9.11. 2016)