Das Ottokar-Kernstock-Schutzhaus etwas unterhalb des Rennfeld-Gipfels.

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Die ab 1439 errichtete Pernegger Marienkirche trägt den Beinamen "Klein-Mariazell".

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Immer wieder tun sich auf dem Weg zum Rennfeld weite Blicke in die Fischbacher Alpen auf.

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Die geringe Seehöhe beschert dem Rennfeld eine lange Wandersaison.

Foto: wikicommons / M. B.

Das 1.629 Meter hohe Rennfeld gilt als wunderbar einfach zu begehender Aussichtsberg in den Fischbacher Alpen. Das Panorama vom Gipfel erstreckt sich vom Hochwechselgebiet über das Grazer Bergland und die Eisenerzer Alpen bis zum Hochschwabmassiv, zur Schneealpe und Rax. Zudem ist die An- und Abreise problemlos mit Öffis möglich, für den Auf- und Abstieg kann man viele Varianten wählen, und das Kernstockhaus bietet im Bedarfsfall Unterkunft an. Für den Aufstieg müssen je nach Variante drei bis vier Stunden veranschlagt werden. Wer mit dem Auto bis zur Pischkalm (1.190 m) fahren will, kann diese Zeit auch halbieren.

Als idealer Ausgangspunkt bietet sich der Bahnhof Pernegg an, der Weg Nr. 713 ist bestens markiert und zudem wenig frequentiert. Der erste Abschnitt führt vom Bahnhof (475 m) in Richtung der Pernegger Marienkirche mit ihrem markanten fünfgeschoßigen Kirchturm und weiter über die Schlossstrasse in den Grabaungraben. Nach 1,7 km endet die asphaltierte Straße (560 m).

Ausgetretener Steig

Linker Hand den Bach überqueren (Weg 713) und kurz einer Forststraße folgen. Wenige Minuten später beginnt der erste steile Aufstieg, der auch als "72-Reihen-Steig" bekannt ist. Auf ausgetretenem Untergrund werden nun 310 Höhenmeter bewältigt.

Die Route verläuft nun auf einer mäßig ansteigenden, rund 1,4 km langen Forststraße (870 – 1.000 m). Erste herrliche Ausblicke geben Kraft für den längsten Abschnitt, der zum Teil wieder sehr steil ist, gut 400 Höhenmeter überwindet und kurz nach der Zatschpucherhütte beginnt. Anfangs noch auf einem breiten, dann auf schmalem Weg geht es bis zu einem Höhenrücken, wo der Wanderweg Nr. 712 von der Pischkalm kommend einschwenkt (1.430 m). Kurz davor tut sich an einer Lichtung ein herrlicher Ausblick nach Süden und Südwesten auf, mit dem Hochlantsch, dem Schöckl und der Hochalpe als Blickfang.

Haupt- und Nebengipfel

Der letzte Abschnitt führt anfangs wieder steil aufwärts, wobei ein feiner Ausblick Richtung Westen und Norden geboten wird. Bruck an der Mur ist zu sehen, der 1.630 Meter hohe Muglgipfel, die Eisenerzer Alpen und das Hochschwabmassiv kommen ins Blickfeld. Fast eben gestalten sich die letzten 15 Gehminuten bis zum Rennfeld, von einem Nebengipfel davor kann der Blick nach Süden genossen werden.

Auf dem recht kleinen Rennfeldgipfel befindet sich ein Kreuz, eine Panoramatafel zum Identifizieren der umliegenden Berge und das hübsch renovierte Kernstock-Schutzhaus. Zusätzlich zum herrlichen Fernblick eröffnen sich von hier auch Tiefblicke auf zahlreiche Ortschaften des Mürztales.

Varianten für den Abstieg

Nach kurzer Erholung und Stärkung stellt sich die Frage, über welche Route es nach unten gehen soll, mehrere Varianten sind möglich: Zurück nach Pernegg kommt man über den Aufstiegsweg oder alternativ über den Bucheggsattel (Weg 02A) und den gesamten Grabaungraben (Weg 714, rund vier Stunden); nach Bruck an der Mur führt Weg 712 über die Pischkalm und den Glanzgraben (2,5 bis 3 Stunden und 8,5 Kilometer) oder der Weg 711 über die Gasthöfe Hutterer, Himmelwirt und den Pischkberg (rund 2,5 Stunden).

Die längsten Abstiegswege führen nach Kapfenberg (8,8 Kilometer) oder Sankt Marein (9 Kilometer) über den Weg 715 und Frauenberg-Maria Rehkogel.

Der Abstieg ist anfangs sehr steil und unangenehm, bis Frauenberg mit der interessanten Wallfahrtskirche benötigt man rund 1,5 Stunden. Von dort führt der Weg 714 nach Kapfenberg (rund 1,5 Stunden) oder der Weg 717 nach Sankt Marein (2 Stunden). (Andreas Brudnjak, 12.11.2016)