Alte 500- und 2.000-Rupien-Scheine sind nicht mehr gültig, und werden eingezogen.

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Neu-Delhi – Drei Tage nach der völlig überraschenden und radikalen Bargeldreform in Indien dauert das Chaos in den Banken an. Die Geldautomaten im Land funktionierten zwar am Freitag wieder, waren jedoch nach wenigen Stunden schon wieder leer.

Der Vorsitzende der indischen Regierungspartei BJP, Amit Shah, forderte die Bevölkerung zum Durchhalten auf. Viele Maschinen müssten noch auf die neuen 500- und 2000-Rupien-Scheine eingestellt werden, die sich in Größe und Gewicht von den alten Banknoten unterscheiden.

Bankomaten füllen sich nur langsam

Premierminister Narendra Modi hatte am Mittwoch völlig überraschend alle Geldscheine im Wert von mehr als 100 Rupien (1,36 Euro) für ungültig erklärt. Die Regierung will mit der radikalen Aktion nach eigener Aussage gegen Schwarzgeld und Korruption vorgehen.

Seit Donnerstag durften die Banken neue Scheine mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen im Wert von 500 und 2.000 Rupien das Stück ausgeben, jedoch nur in sehr begrenztem Umfang. Die alten Scheine dürfen nur bis Ende Dezember gegen neues Geld eingetauscht werden. Größere Beträge müssen auf ein Bankkonto eingezahlt werden oder verfallen. Geldautomaten sollten von Freitag an zunächst maximal 2.000 Rupien (27 Euro) pro Tag und Person ausgeben.

Am ersten Arbeitstag nach der Änderung hatten sich Hunderte Kunden vor fast jeder Filiale in den großen Städten gedrängt. Bereits um die Mittagszeit hatten die meisten Geldinstitute kein Bargeld mehr vorrätig. (APA, 11.11.2016)