Granulomatöse Erkrankungen betreffen Millionen Menschen weltweit. Die Erkrankungen führen unter anderem zu Entzündungen der Lungen, des Darms oder der Blutgefäße und zeichnen sich durch die Bildung kleiner Knötchen aus, Granulome genannt. Diese Knötchen werden durch hochstrukturiert angeordnete Immunzellen gebildet, vor allem aus vielkernigen Makrophagen.

Aufgrund ihrer Größe werden diese auch als Riesenzellen bezeichnet. Bislang vermutete man, dass vielkernige Makrophagen durch Verschmelzung mehrerer Zellen entstehen. Eine gänzlich andere Erklärung haben Forscherinnen und Forscher um Antigoni Triantafyllopoulou, Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Freiburg, gemeinsam mit einer internationalen Forschungsgruppe gefunden.

Ursache gefunden

Sie wiesen nach, dass die Riesenzellen durch eine fehlerhafte Zellteilung zustande kommen, bei der Erbgut und Zellgröße zwar verdoppelt werden, sich die Zelle aber anschließend nicht teilt. Die Entwicklung solcher Riesenzellen ist die Antwort des Körpers auf Erbgutschäden. Granulome können sich als Reaktion auf dauerhafte infektiöse oder entzündliche Reize entwickeln, die der Organismus nicht abstellen kann.

Daher werden granulomatöse Erkrankungen nicht-infektiösen Ursprungs oft durch Unterdrückung des Immunsystems behandelt. Doch dadurch steigt auch das Risiko von Infektionen. "Die neuen Erkenntnisse zur Entstehung der Riesenimmunzellen könnten nun die Entwicklung gänzlich neuer Therapieansätze bei granulomatösen Erkrankungen anstoßen", sagt Studienleiterin Triantafyllopoulou. (red/idw, 18.11.2016)