Berlin – Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Deutsche Bundesbank rechnen einem Medienbericht zufolge heuer mit einem Rekordüberschuss in der deutschen Leistungsbilanz. Er solle erstmals über der Marke von 9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) liegen, berichtet "Der Spiegel" in seiner neuen Ausgabe unter Bezug auf Berechnungen der Notenbanken, die in zwei Wochen veröffentlicht werden sollen.

Die deutsche Regierung erwartet dagegen bisher 8,9 Prozent. Ursache für den jüngsten Schub sei der Kursverfall des Euro nach der US-Präsidentschaftswahl, die der Republikaner Donald Trump überraschend gewann. Ein billiger Euro macht deutsche Exportgüter attraktiver und dämpft gleichzeitig die Nachfrage nach ausländischen Waren und Dienstleistungen.

Deutschland exportiert weit mehr als es importiert. Kritiker sehen darin ein Risiko für die Weltwirtschaft, weil solchen Ländern jene mit enormen Defiziten gegenüberstehen, die dafür Schulden machen müssen. Deutschland wird empfohlen, mehr im Inland zu investieren. Die Bundesregierung hält dagegen, dass die Investitionsquote im Haushalt mit elf Prozent 2017 die höchste seit vielen Jahren sei und die Kapazitäten ausgelastet seien. (APA, Reuters, 25.11.2016)