Carina Jielg wurde als Kuratorin abgesetzt.

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Dornbirn/Wien – Die Publikumsrätin und Rektorin der Akademie der bildenden Künste in Wien, Eva Blimlinger, protestiert in einem Schreiben an ORF-General Alexander Wrabetz gegen die "unmögliche Vorgangsweise" des Vorarlberger Landesdirektors und bezeichnet die Absetzung der Kulturredakteurin Carina Jielg als Kuratorin der Aktion "Kunst im Funkhaus" als "Nacht- und Nebelaktion". Blimlinger ersucht Wrabetz, darauf hinzuwirken, dass diese Entscheidung rückgängig gemacht wird.

Wie DER STANDARD berichtete, hatte Landesdirektor Markus Klement Jielg, die sechs Jahre lang Kuratorin war, von ihrer Ablöse informiert, just als sie ihm das Ausstellungsprogramm für 2017 präsentieren wollte – und ohne den Wechsel mit ihr oder Kulturkoordinatorin Jasmin Ölz zu besprechen.

Ein Fall für den Betriebsrat

Die Vorgangsweise und die Behandlung der Mitarbeiterin seien abzulehnen, schreibt Blimlinger. Das entspreche einem Führungsstil, der sicherlich nicht zum Standard des ORF gehören solle und eigentlich ein Fall für den Betriebsrat und die für Gleichbehandlung zuständigen Gremien sei. Der Betriebsrat und die Gleichstellungsbeauftragte Doris Fennes-Wagner sind bereits involviert, heißt es aus dem Funkhaus Dornbirn.

Weder Ölz noch Jielg dürfen Medien gegenüber Stellung nehmen. Die Kommunikation der Causa übernehme die Geschäftsführung, wurde ihnen beschieden. Auf Nachfrage bei Landesdirektor Klement hieß es auch am Donnerstag: "Der Herr Direktor gibt zu diesem Thema keine Stellungnahme ab." (Jutta Berger, 2.12.2016)